Death for Sale

Jungsein im Maghreb. Viele Jugendliche haben hier nicht allzu viel zu verlieren, die Gesellschaft bietet ihnen wenig Perspektiven. Für den Marokkaner Faouzi Bensaïdi («Mille Mois») ist diese Beobachtung der Ausgangspunkt zu einem ebenso verspielten wie lebensnahen Porträt dreier Freunde aus Tétouan, einer mittelgrossen Stadt im Norden von Marokko. Soufiane, der jüngste unter ihnen, füllt seine Tage mit kleinen Diebereien, Allal, der älteste, will sich im Drogenschmuggel behaupten, und Malik ist in Dounia verliebt, die als Prostituierte in einem Nachtclub arbeitet und Männern die Sinne verwirrt. Die drei Freunde aus «Death For Sale» sind unterschiedliche Typen und würden dennoch durch dick und dünn zusammenspannen. Mal trennen sich ihre Wege, mal finden sie wieder zusammen. Und gemeinsam haben sei einen verrückten Plan. Sie wollen ein Juweliergeschäft ausrauben, um so auf einen grünen Zweig zu kommen und sich eine Zukunft zu sichern. Sie planen alles minutiös und wie im grossen Kino. Und mit Motiven des grossen Kinos liebt es Faouzi Bensaïdi zu spielen, dass die Grenzen aufgehoben werden und die Fantasien fliegen. So kann es vorkommen, dass hinter dem Liebespaar Knäuel aus Videobändern wie Papierdrachen von einem Müllhaufen aufsteigen und am Ende gar die ganze Welt Kopf steht. Der Marokkaner lässt den Energien seiner ungezwungenen jungen Darsteller viel Raum und verschafft seiner Handlung in «Death For Sale» immer wieder neue, explosive Wendungen. Er verzaubert mit lakonischen und zugleich wuchtigen Kinobildern. Der Filmemacher selber spielt übrigens auf seine umwerfend coole und lakonische Art einen Inspektor, der es auch nicht einfach hat in seiner Haut.

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Credits

Originaltitel
Death for Sale
Titel
Death for Sale
Regie
Faouzi Bensaidi
Land
Marokko
Jahr
2011
Drehbuch
Faouzi Bensaidi
Montage
Danielle Anezin
Musik
Richard Horowitz
Kamera
Marc-André Batigne
Ton
Patrice Mendez, Gert Janssen, Luc Thomas
Kostüme
Nezha Razil
Ausstattung
Itaf Benjelloun
Produktion
Entre Chien et Loup
Formate
Blu-ray, DCP
Länge
117 Min.
Sprache
Arabisch, Französisch/d/f
Schauspieler:innen
Mouhcine Malzi (Allal), Fehd Benchemsi (Malik), Fouad Labiad (Soufiane), Iman Mechrafi (Dounia), Nezha Razil (Aouatif), Faouzi Bensaïdi (Inspecteur Dabbaz), Mohamed Choubi (Hamdane)

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Pressestimmen

«Lakonischer Humor!» Critic

«Für einen Pessimisten hat Faouzi Bensaidi erstaunlich gute Laune.» Der Bund

«In einer souveränen Inszenierung greift Bensaïdi über die reine Erzählung hinaus, indem er lokale Realitäten mit archetypischen Figuren verbindet und den maghrebinischen Zeitgeist einfängt.» Le temps


"Mort à vendre" : un grand film noir marocain
Nouvelle Observateur

 Faouzi Bensaïdi modernise le film noir
Toutlecine

«La souveraineté de la mise en scène, la beauté des plongées et des perspectives, les vibrations des architectures urbaines, la maîtrise de la direction d'acteurs, la poésie et l'humour détachés, le brio du détournement du cinéma de genre font de Mort à vendre un régal. On en retient une cinglante critique sociale et une saisie à la fois lyrique et cruelle du malaise des jeunes au Maghreb aujourd'hui»
africultures, olivier barlet

«Die Nichtsnutze, hervorgebracht durch eine Gesellschaft im Umbruch, erinnern nicht von ungefähr an I vitelloni von Fellini.» Critic

«Death for Sale ist eine Gangstergeschichte voll Spannung, aber der Film ist viel mehr als das: unbedingt anschauen.» La Gazetta

«Packend und mit guten Darstellern inszeniertes Sozialdrama, das ein realistisches, eindringliches Bild über die Situation und Denkweisen einfacher Leute in einem muslimischen Land vermittelt.» Tip Berlin

«Die Charaktere im Film sind wie ein Vulkan vor dem Ausbruch, aber was mich an ihnen interessiert, ist viel mehr das leichte Beben der Erde als die grossen Flammen der Explosion.» Faouzi Bensaidi

«Faouzi Bensaïdi, 44 ans. En trois films, la preuve est faite qu’il peut semesurer aux meilleurs. -. En alliant ainsi réalité locale et archétypes dans une mise en scène souveraine,Bensaïdi dépasse l’anecdote pour capter tout un Zeitgeist maghrébin.» Norbert Creutz, Le temps