Refugiado

Laura est obligée de fuir avec son fils Matías. Son mari, Fabián, vient de la battre violemment, encore une fois. Laura cherche un refuge dans Buenos Aires où elle puisse se sentir en sécurité et où les deux seraient protégés. C’est ainsi que démarre un road-movie singulier, haletant, où Diego Lerman adopte le regard (encore) innocent de l’enfant qui sent, mais sans vraiment tout comprendre.

Entre thriller et dénonciation sociale
Lorsque la mère de Matías ne vient pas le récupérer à l’école, une maîtresse décide de le ramener chez lui. Arrivés sur place, ils trouvent Laura gisant sur le sol. La violence conjugale est un phénomène universel qui sévit partout. Diego Lerman en filme l’impact sur les victimes. On ne verra jamais l’auteur des violences, le mari et père Fabián, mais la peur de celles-là guidera la trajectoire des deux victimes tout au long du récit. Invisible, sauf vaguement au détour d’un couloir, il ne laisse pas de répit aux deux fugitifs. Le ressenti et l’atmosphère seront donc le moteur du drame et cela d’autant plus que le réalisateur a choisi de se placer du point de vue du gamin plutôt que celui de la mère. Pari audacieux, et réussi, que de faire reposer quasiment tout le film sur Matías – un Sebastián Molinaro impressionnant de profondeur et réussissant magistralement à exprimer l’ambivalence des sentiments du petit garçon. Car s’il suit la mère, c’est un peu par force car il ne la comprend que jusqu’à un certain point. Il ressent bien ce qu’elle endure et l’effroi qui la pousse à fuir. Cependant, il tient
toujours à son père dont on comprend qu’il n’a pas subi les coups. Cette incertitude quant aux sentiments de l’enfant est la source du suspens et de la tension qui tient le film et dont le paroxysme sera atteint dans une scène extraordinaire, appelée à devenir un archétype du genre, au même titre que la scène de la douche de Psychose, de Hitchcock – où nos deux protagonistes retournent chez eux pour récupérer quelques affaires, des jouets pour Matías qui n’arrive pas à se décider alors que Fabián pourrait arriver d’un moment à l’autre. Caméra portée, puis fixe,musique minimale, tout se conjugue pour maintenir une tension extraordinaire qui fait de Refugiado un film poignant balançant entre thriller et dénonciation sociale.
Martial Knaebel

Festivals & prix

UNESCO-Preis und Preis für die beste Fotografíe La Habana

Golden Crow Pheasant Award, Bester Spielfilm, Kerala Film Festival

Chicago International Film Festival, Silver Hugo, Special Jury Prize

artwork

Fiche technique

Titre original
Refugiado
Titre
Refugiado
Réalisation
Diego Lerman
Pays
Argentine
Année
2014
Scénario
Diego Lerman, María Meira
Montage
Alejandro Brodersohn, Diego Lerman
Musique
José Villalobos
Image
Wojtek Staron
Son
Leandro de Loredo
Costumes
Sandra Fink
Décors
Micaela Saiegh, Sabrina Campos
Production
Campo Cine S.R.L.
Formats
Blu-ray, DCP
Durée
93 min.
Langue
Spanisch/d/f
Interprètes
Julieta Díaz (Mutter, mère), Sebastián Molinaro (Sohn, fils), Maria Lubos (Die Grossmutter, la grand-mère), Valentina García Guerrero (Die Mädchen, la fille)

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Date(s) de projection Projection(s)
Organisation

Revue de presse

«Dicht und intensiv.» Kulturmagazin 041

«Es sind zwei prekäre Körper in der Grossstadt: die Mutter ein Reflexbündel, der Junge ein Spielball der Situationen, der keinen Halt mehr hat und dennoch (oder deshalb) zum kleinen Entdecker wird in einer Welt, in der sich der Horizont immer wieder verschiebt. Diego Lerman bleibt oft in nächster Nähe seiner Figuren und komponiert einige höchst intensive Spannungsmomente, in denen etwa ein klingelndes Telefon zum Weltalarmton wird. Am Schluss findet er ein Bild von gemütlicher Unsicherheit, ein offenes Ende.» Tages-Anzeiger

«Diego Lerman zeigt Mutter und Sohn als Flüchtende durch die eigene Stadt, als Gehetzte, wenn alles Vertraute, Eigene fremd wird. Das erreicht nicht zuletzt deshalb eine hohe Intensität, weil es aus der Perspektive des Jungen erlebbar wird, der das Ganze nicht einordnen kann und doch irgendwie in seiner Verlorenheit versteht. Lerman macht die Gewalt spürbar, ohne dass er sie je direkt zeigt. Indem das Kind in den Fokus genommen wird, bekommt der Film etwas innig Zärtliches, das den gewalttätigen Horror in keiner Weise verharmlost.» Programmzeitung, Alfred Schlienger


«Der 1976 geborene Regisseur zeigt sich in Refugiado in Zusammenarbeit mit dem polnischen Kameramann Wojciech Staron als so formbewusster wie dramaturgisch versierter Cineast. In millimetergenau komponierten Szenen, die öfters den Geist Hitchcocks beschwören, und mit dem stupenden Spiel des Protagonistenpaares Julieta Díaz und dem achtjährigen Sebastián Molinaro wird dieses Sozialdrama um häusliche Gewalt zu einem Thriller, bei dem das Atmosphärische stets Vorrang vor dem Expliziten geniesst.» Neue Zücher Zeitung

«Die Erzählung konzentriert sich ganz auf seine beiden Hauptfiguren und deren Suche nach einem sicheren Zufluchtsort. Diese Reduzierung auf das Wesentliche wird auf narrativer Ebene dadurch noch verstärkt, dass Lerman viel mit Ellipsen arbeitet – Leerstellen, welche die Zuschauer selber füllen müssen. Visuell kommt der Film in nüchternen und ruhigen Bildern daher, wobei die Kamera durchwegs die Position des unbeteiligten Beobachters einnimmt.» Neue Luzerner Zeitung


«Lermans neuer Film Refugiado ist nun vordergründig so schlicht, dass sich der Plot leicht in nur einem Satz zusammenfassen lässt: Eine junge Mutter flüchtet zusammen mit ihrem achtjährigen Sohn Matías vor ihrem gewalttätigen Ehemann (und Vater des Sohnes) durch Buenos Aires. Dabei herrscht neunzig Minuten lang ein ständiges Gefühl der Bedrohung und latenten Gewalt. Die Gewalt in der Gestalt des Mannes wird nie sichtbar, doch stets wartet man darauf, dass dieser im nächsten Moment auftaucht. (...) Lerman spielt dabei meisterhaft mit Versatzstücken des Horrorkinos, und es finden sich auch immer wieder Elemente, die an Alfred Hitchcock erinnern.» WochenZeitung


«Diego Lerman erzählt eine Alltagsgeschichte, wie sie überall auf der Welt leider immer wieder passiert. In ruhigen Einstellungen berichtet er über häusliche Gewalt und den schwierigen Loslösungsprozess für alle Beteiligten. Dabei rückt er nicht die sichtbaren Verletzungen in den Fokus, sondern die unsichtbaren.» Medientipp


«Diego Lerman erzählt von einem Flüchtlingspaar in der eigenen Stadt. Buenos Aires ist austauschbar, denn das, was die beiden erleben, könnte sich überall abspielen, auch bei uns.» Amnesty International


«Beeindruckend ist es, wie der Film es schafft, von der Gewalt gegen eine Frau und Mutter zu erzählen, ohne diese Gewalt äusserlich zu zeigen. Die Absenz des Mannes gibt ihm Überzeugungskraft und Einblick in diese spezielle Art von Gewalt. Der Film führt nach innen, indem er auf Äusserlichkeiten verzichtet. (...) Nahe bringt uns Lerman die Gewalt aus der Sicht des Kindes, spontan und intensiv dargestellt durch Sebastián Molinaro, das vieles erfährt und wahrnimmt, doch nicht wirklich einordnen und verarbeiten kann, was mit seiner Mutter, eindrücklich und exakt gespielt von Julieta Díaz, passiert. Zum Drama mit vielen berührenden Momenten wird die Geschichte durch die schiere Ausweglosigkeit, in welche die beiden versetzt werden. Refugiado ist ein spannender Thriller und eine beissende Sozialkritik, bewegend und schmerzhaft zugleich.» Der andere Film, Hanspeter Stalder


«Um den Blick der Beobachtung zu verstärken, werden vor allem im Frauenhaus viele Schnitte durch Kamerafahrten ersetzt. Immer wieder wird der Blick gehindert durch Türen, Mauern, Fenster oder das Gitter, das die Anlage umzäunt. Ständig schwingt eine latente Bedrohung mit, die ein undefinierbares Unbehagen auslöst.» Bäckstage

«Lerman leistet eine grossartige Arbeit, um zu zeigen, wie ein Junge plötzlich entwurzelt ist und gezwungen, in einer fremden, sich ständig verändernden Umgebung zu leben.» Michał Oleszczyk

«A la fois réfugiés et fugitifs, l’enfant et sa mère sont accompagnés par la caméra avec une proximité rare, dans un mouvement fluide et pourtant très observateur. L’intensité de leur présence fait sommation à la nôtre: ils sont là; nous aussi.» Olivier Séguret, Libération

«Refugiado s’avère un des films les plus efficaces sur le fléau des violences conjugales, sans avoir eu à montrer un seul acte de violence.» Zéro de conduite