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Elf Filme bewerben sich um Oscar

01.12.2020

Argentinien, Bhutan, Griechenland, Japan, Kenia, Lesotho, Marokko, Peru, Sudan, Tunesien, Ungarn haben ihre Filme ausgewählt

Was für ein Oscar-Reigen für trigon-film: Elf Filme wurden von ihren Herkunftsländern ins Oscarrennen 2021 geschickt:

THE MAN WHO SOLD HIS SKIN von Kaouther Ben Hania aus Tuniesien
THIS IS NOT A BURRIAL, IT'S A RESURRECTION von Lemohang Jeremiah Mosese aus Lesotho
CANCION SIN NOMBRE von Melina León aus Peru
LUNANA von Pawo Choyning Dorji aus Bhutan
APPLES von Christos Nikou aus Griechenland
LE MIRACLE DU SAINT INCONNU von Alaa Eddine Aljem aus Marokko
THE LETTER von Maia Lekow und Chris King aus Kenia
YOU WILL DIE AT 20 von Amjad Abu Alala aus dem Südsudan
PREPARATONS TO BE TOGETHER FOR AN UNKONOWN PERIOD OF TIME von Lili Horvát aus Ungarn
LOS SONAMBULOS von Paula Hernández aus Argentinien
und
TRUE MOTHERS von Naomi Kawase aus Japan, den wir auf DVD betreuen werden.

Zum ersten Mal schickt Lesotho einen Film ins Oscar-Rennen. Der Film THIS IS NOT A BURRIAL, IT'S A RESURRECTION feierte seine Premiere im vergangenen Jahr in Venedig, wo er im Rahmen des Biennale Colleges lief. Anfangs 2020 holte sich der Film von Lemohang Jeremiah Mosese aus Lesotho am Sudance Film Festival den Special Jury Pize für sein «visionary filmmaking». Variety schrieb: «Das Wechseln zwischen erdigem Naturalismus und schwebenden Traumatmosphären ist so fliessend, wie sich die lebensmüde 80-jährige Protagonistin (die grossartige Mary Twala Mhlongo) in den den realen und spirituellen Zonen bewegt. Es ist die Art von mythenverwurzeltem, avantgardistischem südafrikanischem Geschichtenerzählen.» trigon-film wird die kleine Perle 2021 in die Kinos bringen, genauso wie weitere Titel.

Im Fall von LUNANA, dem Spielfilmerstling von Pawo Choyning Dorji aus Bhutan, ist es erst das zweite Mal, dass das Hochgebirgsland einen Film für die Oscars nominiert. Auf 3400 m ü. M. mit LaiendarstellerInnen und Solarenergie gedreht, erzählt Dorji die Geschichte eines Lehrers, der dazu verknurrt wird, an der abgelegensten Schule der Welt zu unterrichten. Vor Ort trifft er auf eine Gemeinschaft, die ihn mit grösstem Respekt betrachtet - nur ein Lehrer könne «die Zukunft der Kinder» berühren, so die gängige Meinung dort. Nach und nach lernt Ugyen mehr über seinen Beruf, als es ihm seine Ausbildung zu vermitteln mochte. Der Filmemacher sagte nach der Premiere des Films in seiner Heimat: «Bhutan ist ein kleines Bergland mit nur wenigen kommerziellen Kinos in der Stadt, in denen alle Vorführungen ausverkauft sind. Wir hatten Leute, die den ganzen Weg aus den entlegenen Teilen des Landes angereist sind, einige von ihnen sind drei Tage angereist, um den Film zu sehen.»

Griechenland hat APPLES von Christos Nikou nominiert. Der Spielfilm feierte seine Premiere als Eröffnungsfilm der Sektion Orizzonti in Venedig und lief unter anderem auch in Toronto, Telluride und am Filmfestival in Zürich. Er handelt vom Verlust des Erinnerungsvermögens und davon, wie die Filmfiguren ein solches wieder aufzubauen versuchen. Lange vor Covid19 geschrieben und vor den Lockdowns gedreht, wirkt der Film aktuell. Wobei Christos Nikou einen Realitätsverlust in unserer Zeit auch ohne Pandemie feststellte. Er meinte in einem Interview: "Im Moment machen die Menschen Erfahrungen. Sie leben nicht wirklich. Wir sind mehr und mehr gezwungen, immer weniger zu leben. Vor allem durch soziale Medien. Manchmal ist es uns wichtiger, ein Bild zu machen, als etwas zu leben - und es mit Leidenschaft zu leben, mit unserem ganzen Wesen.»

Ebenfalls in Venedig hatte Kaouther Ben Hania mit THE MAN WHO SOLD HIS SKIN Aufsehen erregt und einen der aufregendsten Filme des Festivals in einer Nebensektion präsentiert. Eine Exkursion in die Welt der Kunst und den Versuch, sich ein Visum durch den Verkauf der eigenen Haut zu kaufen. Die Tunesierin Ben Hania hat bereits in ihren früheren Filmen Mut bewiesen und heisse Themen wie den Machimsmo und die Stellung der Frau in der arabischen Welt auf satirische Art aufgegriffen (LA BELLE ET LA MEUTE und LE CHALLAT DE TUNIS, beide in der Kollektion trigon-film zu finden und im Streaming auf filmingo.ch zu schauen. Hier legt sie ihren bislang stärksten Film vor.

Ungarn schickt Preparations to Be Together for an Unknown Period of Time  von Lili Horvát ins Rennen, in dem die 40-jährige Márta an einem Kongress in New Jersey dem geheimnisvollen János begegnet und ein Wiedersehen in Budapest vereinbart. Zurück in Ungarn, die Karriere als Neurochirurgin und ihr bisheriges Leben in den USA hinter sich gelassen,  wartet Márta auf der Freiheitsbrücke – vergeblich. Mit viel Gefühl und Hingabe ergründet Regisseurin Lili Horvát das Mysterium der Liebe.

Weiter sind inzwischen nominiert: THE LETTER von Maia Lekow und Chris King aus Kenia. CANCION SIN NOMBRE von Melina Leòn aus Peru, der seine Premiere 2019 in Cannes in der Quinzaine des réalisateurs hatte, genauso wie LE MIRACLE DU SAINT INCONNU von Alaa Eddine Aljem aus Marokko. Und YOU WILL DIE AT 20 von Amjad Abu Alala aus dem Südsudan, der in Venedig 2019 als bester Erstling ausgezeichnet worden war: Beide Filme sind in der Schweiz im Sommer 2020 in den Kinos zu sehen gewesen genauso wie LOS SONAMBULOS von Paula Hernández - sie alle können inzwischen auch auf filmingo entdeckt werden. Japan schickt Naomi Kawase mit TRUE MOTHERS ins Rennen.

Die 93. Verleihung der Oscars findet voraussichtlich am 25. April 2021 in Los Angeles statt.

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