Erfolg für chinesische Lovestory
RETURN TO DUST gewinnt den Golden Spike in Valladolid
In Berlin lief er im Februar im Wettbewerb, anschliessend wurde er in Chinas Kinos lanciert und avancierte im Land diesen Sommer zum Renner, bevor ihn das Regime im September kurz vor dem Parteitag aus dem Verkehr zog: RETURN TO DUST von Li Ruijun passte nicht ins Propagandakonzept der Partei und ihres Führers. Der Filmemacher erzählt eine bewegende Liebesgeschichte, aber sie spielt sich auf dem Hintergrund von ländlicher Armut ab. Und die soll es gemäss Parteidoktrin in China nicht geben. Ein chinesischer Produzent erklärte das gegenüber dem Economist so: «Alle wissen, dass es viele arme Leute gibt, aber die Regierung möchte nicht, dass Chinesinnen und Chinesen zuviel davon sehen.»
An internationalen Festivals und in den Schweizer Kinos läuft RETURN TO DUST in der Version, die an der Berlinale Premiere hatte und gefeiert wurde. So schrieb etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung: «Es gibt Filme, die wie die chinesische Bauerntragödie Return to Dust auf den ersten Blick unpolitisch wirken, aber im Nachhinein in ihrer abgründigen Düsternis wie eine ästhetische Widerstandsgeste erscheinen.»
Ende Oktober ist RETURN TO DUST erfolgreich in den Westschweizer Kinos gestartet und am Festival von Valladolid als bester Film mit dem Golden Spike Award ausgezeichnet worden. Zuvor hatte er am Jameson CineFest - Miskolc International Film Festival den Emeric Pressburger Preis geholt und den Preis der internationalen Filmkritik, sowie am Far East Festival von Udine den Publikumspreis - Black Dragon Audience Award. Die Jury von Valladoloid begründete ihren Entscheid so: «Der Film ist eine Hymne auf ein würdevolles Leben, er zeigt, wie wichtig die Natur in unserem Leben ist und wie wir dazu neigen, die Ausgegrenzten zu diskriminieren.» - Ab 10. November ist er auch in den Deutschschweizer Kinos zu entdecken.
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Burning Days - The Apple Day - Mi país imaginario - Return to Dust - 1976 - Nacer Khemir