Nagisha Oshima gestorben
Der prägende japanische Filmemacher Nagisa Oshima ist gestorben.
Geboren am 31. März 1932 in Kyōto, hatte Nagisa Oshima im Alter von sechs Jahren seinen Vater verloren. Er wuchs zusammen mit der jüngeren Schwester bei der Mutter auf. Nach bestandenem Jus-Studium an der Universität Kyōto arbeitete er von 1954 bis 1959 als Regieassistent von Yoshitaro Nomura und Masaki Kobayashi im Shochiku-Studio. Ab 1959 drehte er selber Filme, zunächst ebenfalls für Shochiku - in Japan waren die Regisseure in der Regel ihrem Studio treu und verpflichtet. Nagisa Oshima galt mit seinen radikalen Erstlingen «Naked Youth» und «Streets of Love and Hope», beide in der edition trigon-film erschienen, als einer der führenden Vertreter der „Nuberu bagu“, dem japanischen Pendant zur französischen Nouvelle Vague. Nach dem Rauswurf bei Shochiku, dem ein politischer Skandal vorausgegangen war, gründete er zusammen mit seiner Frau unter dem Namen Sozosha eine eigene Filmproduktionsgesellschaft. Immer wieder erregten seine Arbeiten Aufsehen, da Oshima radikal blieb und die Grenzen des im Kino machbaren abtastete. 1976 drehte er mit «Im Reich der Sinne» (Ai no korīda) jenen Film, der ihn schlagartig weltberühmt machte, gefolgt 1978 von «Im Reich der Leidenschaft» (Ai no bōrei), der bei den Filmfestspielen Cannes 1978 den Preis für die beste Regie gewann. Seit mehreren Jahren konnte der Filmemacher krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten.
Weitere Informationen zu Naked Youth - Seishun zankoku monogatari