Trauer um Cris Jones
Der Regisseur von THE DEATH AND LIFE OF OTTO BLOOM stirbt 37-jährig.
Cris Jones, einer der talentiertesten jungen Filmemacher Australiens, ist am 12. September im Alter von 37 Jahren völlig überraschend verstorben. Sein erster Spielfilm The Death and Life of Otto Bloom, ist eben erst in den Schweizer Kinos angelaufen und fasziniert mit seiner Liebesgeschichte und dem vergnüglichen Spiel mit der Zeit. Wie Melanie Coombs, die Produzentin des Films, berichtet, hatte sich der Filmemacher am Abend darauf vorbereitet, sich mit Freunden zum Essen zu treffen.
Cris Jones war gebürtiger Brite, der seit vielen Jahren in Melbourne lebte und arbeitete. 2003 hatte er seinen Abschluss am Victorian College of the Arts gemacht und gleich zwei Emerging Filmmaker Awards gewonnen. Nachdem er in der Folge bei einer Reihe von Musik- und Werbevideos Regie geführt hatte, kehrte Cris Jones 2008 mit dem preisgekrönten Kurzfilm The Funk zum Kinofilm zurück. Seine exzellenten Kurzfilme The Funk, Excursion und The Heisenberg Principle, alle auf Vimeo anzuschauen, wurden an über 120 Filmfestivals gezeigt und rund um die Welt mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sein erster Spielfilm The Death and Life of Otto Bloom war der Eröffnungsfilm am internationalen Filmfestival von Melbourne. Philosophische Fragen umtrieben den jungen Künstler, der es schaffte, sie mit Leichtigkeit und Schalk zu betrachten. In den ersten Stimmen zu seinem Tod wird rasch klar, weshalb der Schock und die Trauer in Australiens Filmwelt gross sind: Cris Jones hatte sich selber nie in der Vordergrund gestellt und war gerade mit seiner zurückhaltenden Art äusserst beliebt. Als Filmemacher schaffte er es, über das Medium Film und die Medien im Allgemeinen nachzudenken und gleichzeitig über auf schwebend leichte Art über Sein und Zeit zu sinnieren, so, dass sein Film noch lange nach dem Schauen nachklingt. Jones verstarb mitten in der Arbeit an einem neuen Spielfilm.
In australischen Medien werden Mitarbeiter des Films zitiert, etwa Bill Murphy, der den Film The Death and Life of Otto Bloom montiert hatte: «Apart from his talent, he was such a genuinely nice man. He was so completely self-effacing and appreciative and considerate. There was no sense of ego about him, in spite of his talent.» Für ihn war Cris Jones ein umfassender Filmemacher in der Art der Renaissance-Künstler, der von der Natur der Bilder selber fasziniert war und sie zu ergründen suchte. László Baranyai, der grossartige Kameramann von The Death and Life of Otto Bloom ergänzt: «He was young and bright and brave - The kind of artist who keenly listens to his crew and cast, who is not just full of his own ideas. We understand that whatever we shoot it is going to be moved around in the editing room. But when I saw the cut, it was a shock for me. Everything was word for word what it was in the script, and in this day and age that is really rare, at least in my experience.»
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