Regisseur/in

Buddhadeb Dasgupta

2 Filme im Verleih

Geboren am 11. Februar 1944, gestorben am 10. Juni 2021, hat er sich gleichermassen als Filmemacher wie als Schriftsteller und Dichter einen Namen gemacht. Dasguptas Werk wurde gefeiert. Während er in seinen Anfängen bis mitte der 1980er Jahre vor allem Dokumentarfilme drehte, pflegte Dasgupta im Spielfilm den indischen Realismus des grossen Meister Satyajit Ray, entwickelte aber rasch seine eigene Form, die man als eine indische Variante des magischen Realismus bezeichnen kann. Man sieht das sehr schön in «Uttara» (2000), der in der Realität geerdet ist und gleichzeitig mit Elementen arbeitet, die das Reale übersteigen. Die Ringergeschichte «Uttara» ist ein aussergewöhnlicher Film, berührend gerade in seiner Einfachheit und befreiend im Überhöhen des Wirklichen. Es gibt nicht nur Bilder, wie man sie selten zu sehen bekommt, Dasgupta schaffte auch eine Stimmung, in der Gereiztheit durch Sanftmut ausgeglichen wird. Nicht umsonst hat er für diese Inszenierung in Venedig den begehrten Regiepreis erhalten. Sein Film besingt die Toleranz. Spürbar war sein Wunsch, das Reale zu überwinden, bereits in «Characar» (1994), der Geschichte eines Vogelhändlers. Die Landschaft spielt hier in den ebenso schlichten wie magisch poetischen Schilderungen des Filmers eine elementare Rolle, der Fluss, die Bäume, die Ebenen. Mit grosser Liebe beschreibt Dasgupta das Leben des Volgelfängers. Er gehört zu jenen indischen Filmschaffenden, die Verkrustungen im Lebensverständnis entfernen und für das Einssein mit dem Universum in Harmonie plädieren. In Europa ist er mit dem Film «Bagh bahadur» (1989) bekannt geworden, nachdem bereits der erste Spielfilm «Dooratwa» 1979 am Festival von Locarno zu sehen war. Mit «Grihajuddha» (1982) war er in Venedig im Wettbewerb, mit «Phera» und «Characar» in Berlin. Neben «Characar» hat trigon-film «Uttara» herausgebracht, mit dem Buddhadeb Dasgubta einen seiner grössten Erfolge feierte - neben dem Regiepreis am Lido gewann er den Publikumspreis in Nantes und Netpac Award in Brisbane als bester asiatischer Film. Zuhause in Indien wurde der Poet Dasgupta geschätzt, der Filmer gewann fünfmal den National Film Award für den besten Spielfilm «Bagh Bahadur», «Charachar», «Lal Darja» (1997), «Mondo Meyer Upakhyan» (2002) und «Kaalpurush» (2008) und zweimal den National Film Award für die beste Regie («Uttara» und «Swapner Din», 2005). Den letzten Film drehte Buddhadeb Dasgubta 2020 (The Flight).

Filmographie

 2020 The Flight
 2016 Tope
 2013 Anwar Ka Ajab Kissa
 2013 The Station (TV Movie)
 2013 Woh
 2012 Arjun (TV Movie)
 2012 Choli Ke Pichey (TV Movie)
 2012 Quartet 1
 2009 Janala (as Buddhadeb Dasgupta)
 2007 Ami, Yasin Ar Amar Madhubala
 2005 Kalpurush
 2004 Swapner Din
 2002 Mondo Meyer Upakhyan (as Buddhadeb Dasgupta)
 2000 Uttara
 1997 Lal Darja (as Budhadev Gupta)
 1994 Charachar
 1992 Tahader Katha
 1990 History of Indian Jute (Documentary)
 1989 Bagh Bahadur
 1988 Phera
 1987 Contemporary Indian Sculpture (Documentary)
 1986 Ceramics (Documentary)
 1985 India on the Move (Documentary)
 1985 Story of Glass (Documentary)
 1984 Andhi Gali
 1984 Indian Science Marches Ahead (Documentary)
 1982 Grihajuddha
 1982 Sheet Grishmer Smriti (TV Movie)
 1981 Rhythm of Steel (Documentary)
 1980 Vigyan O Tar Avishkar (Documentary)
 1980 Neem Annapurna
 1979 Dooratwa
 1975 Saratchandra (Documentary)
 1974 Fishermen of Sundarban (Documentary)
 1973 Dholer Raja Khirode Natta (Documentary)
 1968 Samayer Kache (Short)
 1968 The Continent of Love (Documentary short)

Uttara (Flyer)

Uttara (2000)

Balaram und Nemai sind zwei lebensfrohe Männer, die im tiefsten Bengalen als Weichensteller und Bahnwärter arbeiten. In jeder freien Minute trainieren sie Ringkampf. Der Priester des Weilers hilft den Christen, einer Gemeinschaft von Zwergen und der einheimischen Bevölkerung. Er hat einen jungen Hindu-Waisen adoptiert und sorgt für ihn genauso wie für ein paar Landstreicher, die an seinem Tisch willkommen sind. Weiter

Charachar (Flyer)

Charachar (1992)

Wie Generationen vor ihm lebt auch Lakhinder als Vogelfänger. Doch im Umgang mit seiner Beute verfängt er sich selbst: Er beginnt die Vögel, die er fängt, mehr und mehr zu lieben. Und seit sein kleiner Sohn einen toten Vogel begraben hat, damit aus ihm ein Vogelbaum wachse, und am andern Tag selbst gestorben ist, kennt Lakhinder nur noch die eine Leidenschaft: seinen gefangenen Vögeln Freiheit und Leben wiederzugeben, ihren Flug als eigenes Glück zu erleben. Weiter