Regisseur/in

Jeanine Meerapfel

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Jeanine Meerapfel wurde 1943 in Argentinien geboren, ging in Buenos Aires zur Journalistenschule und arbeitete anschliessend in Argentinien als Redakteurin und freie Journalistin. Von 1964 bis 1968 war sie als eine der ersten Frauen am Institut für Filmgestaltung der Ulmer Hochschule für Gestaltung immatrikuliert, studierte dort bei Alexander Kluge und Edgar Reitz. Bis Ende der 1970er Jahre arbeitete sie weiterhin als freie Journalistin und führte Filmseminare in Ulm und an Goethe-Instituten verschiedener Länder durch. 1980 drehte sie ihren ersten Spielfilm, „Malou“, der in Cannes mit dem Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI und bei den Filmfestivals in San Sebastián und Chicago mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde. 1981 folgte der Dokumentarfilm „Im Land meiner Eltern“. Ihr nächster Dokumentarfilm „Die Kümmeltürkin geht“ gewann 1985 bei der Berlinale den Interfilm-Preis der evangelischen Jury und den Preis der deutschen Filmkritik. In „Die Verliebten“ von 1987 erzählt Jeanine Meerapfel eine Geschichte von Heimatsuche der jungen Gastarbeitergeneration, gebrochen zwischen dem Land ihrer Eltern und dem Ort der eigenen Kindheit.

Von 1986 bis 1989 arbeitete sie an dem Dokumentarfilm „Desembarcos – Es gibt kein Vergessen“, eine Auseinandersetzung mit der Zeit der Militärdiktatur in Argentinien, der 1990 mit dem Preis der Stadt Strasbourg und dem Preis von „El caimán barbudo“ im Festival von Havanna gewürdigt wurde. 1988 stellt Jeanine Meerapfel außerdem „La Amiga“ fertig, der Liv Ullmann in der Hauptrolle zeigt. Zahlreiche Preise und Nominierungen folgen für diesen Film: Bundesfilmpreis 1989, Preis für die beste Darstellerin in San Sebastián, Preis der OCIC Havanna 1988. „La Amiga“ wird außerdem als argentinischer Oscar-Kandidat nominiert.

Ab 1990 ist Jeanine Meerapfel als Professorin im Bereich Film/Fernsehen an der Kunsthochschule für Medien Köln tätig. 1995 schließt sie die Arbeit an dem Spielfilm „Amigomío“ ab, der mit dem Saarländischen Drehbuchpreis geehrt wird. Ihr filmisches Schaffen wird 2000 mit dem Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen gewürdigt. 2001 folgte „Annas Sommer“, mit Angelina Molina und Herbert Knaup in den Hauptrollen, der den Spezialpreis beim argentinischen Festival Mar del Plata gewann. In dem Dokumentarfilm „Fictional lies on right occasions“ (2003) porträtierte Jeanine Meerapfel die zwei griechischen Musiker Floros Floridis und Babis Papadopoulos. 2007 entsteht der Dokumentarfilm „Mosconi - oder wem gehört die Welt“, in dem Jeanine Meerapfel den Überlebenskampf einer von Privatisierung gezeichneten nordargentinischen Stadt nachvollzieht. 2008 erschien bei good!movies eine Werkausgabe mit nahezu allen Filmen Jeanine Meerapfels auf DVD. 2012 erhält sie den Ehrenpreis für ihr Gesamtwerk im Internationalen Filmfestival Innsbruck.

El amigo alemán (Flyer)

El amigo alemán (2012)

Die junge Jüdin Sulamit Löwenstein wächst mit ihren Eltern in den 1950er Jahren in Argentinien auf und verliebt sich in ihren deutschen Nachbarn Friedrich, dessen Vater ein Nazi-Scherge war. Argentinien ist in den 50er-Jahren der beliebteste Zufluchtsort von Alt-Nazis auf der Flucht vor der Verantwortung für ihre grauenvollen Verbrechen. Dort wächst die junge Jüdin Sulamit Löwenstein auf, deren Eltern es nicht gerne sehen, dass ihre Tochter Zeit mit dem deutschen Nachbarsjungen Friedrich Burg verbringt. Weiter