Regisseur/in

Věra Chytilová

1 Film im Verleih

Vera Chytilová wurde am 2. Februar 1929 in Ostrava geboren. Nach einem abgebrochenen Architekturstudium in Brünn (1948-1949) arbeitete sie als technische Zeichnerin und Laborassistentin, bevor sie als Model tätig wurde. Die Welt des Films lernte sie durch ihren ersten Ehemann, den Fotografen Karel Ludwig, kennen, der sie in die Barrandov-Studios einführte. Bis 1957 arbeitete sie dort abwechselnd als Clapman, Scriptgirl und Regieassistentin und absolvierte so ein "learning by doing" im Bereich Film. 1957-1962 studierte sie als eine der ersten Frauen Regie an der Prager Filmakademie FAMU. Bereits mit ihren Studentenfilmen machte sie auf sich aufmerksam und schloss ihr Studium mit Le Plafond (1961) über das Leben eines Mannequins ab. Es folgten Dokumentarfilme wie Un sac de puces (1962) über das Leben von Lehrlingen in einem Internat, das Schicksal zweier Frauen in Quelque chose d'autre (1963) und ihr Beitrag an das filmische Manifest der tschechoslowakischen Nouvelle Vague, Les Petites Perles au fond de l'eau (1965) mit Bistrot "Le Monde" (1965). Mit Tausendschönchen (1966) gab sie defnitiv den für die Nouvelle Vague typischen Stil der Camera vérité auf und drehte ein experimentelles und aufmüpfiges Werk, das ihr weltweite Anerkennung einbrachte. In der Kostümbildnerin und Drehbuchautorin Ester Krumbachová und dem Kameramann Jaroslav Kucera, zwei weiteren Ikonen, fand sie zwei ihrer treuesten Mitwirkenden. 1969 drehte sie die tschechoslowakisch-belgische Koproduktion Die Früchte des Paradieses, eine biblische Parabel, in der sie sie ihre Filmsprache weiter radikalisierte. Mit der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 und der Einführung der so genannten Normalisierung, die eine Rückkehr zu totalitären Normen bedeutete, wurde sie mit einem sechsjährigen Arbeitsverbot belegt. Während dieser Zeit widmete sie sich ihrer Familie und drehte gelegentlich unter falschem Namen Fernsehwerbespots. 1976 konnte sie mit dem Film Das Apfelspiel wieder mit dem Drehen beginnen. Sie widmete sich systematischer dem Dokumentarfilm (Prag - Unruhiges Herz Europas, 1984). Trotz der Unterdrückung, der sie weiterhin ausgesetzt ist, gelingt es ihr, ihren persönlichen Stil in Filmen zu pflegen, deren Themen manchmal Kompromisse darstellen: Panelstory (1979) behandelt den Bau von Sozialwohnungssiedlungen, La Calamité (1981) nimmt eine Lawine in den Bergen zum Vorwand. Mit L'Après-midi bien tardif d'un faune (1983) konnte sie den künstlerischen Erfolg von Tausendschönchen wiederholen. Auch nach der Samtenen Revolution behielt sie ihren kritischen und ikonoklastischen Blick bei: Ihr erster Film nach 1989, L'Héritage (1993), ist eine satirische Anklage der Privatisierung, die damals im Land stattfand. Pasti, pasti, pasticky (1998) erzählt von der Rache einer vergewaltigten Frau an ihren Angreifern - einem Werbedesigner und einem Umweltminister. Nach 1989 verfolgte Chytilová auch eine bedeutende Karriere als Dokumentarfilmerin. 1992 wurde sie in Frankreich mit den Insignien eines Chevalier des arts et des lettres (Ritter der Künste und der Literatur) ausgezeichnet. Sie starb 2014.

Filmographie

Extrait de la filmographie

1960 : Monsieur Ka, Jeu de chats, La Rue verte (courts métrages)
1961 : Le Plafond et Un sac de puces (courts métrages)
1965 : Les Petites Perles au fond (cm Le Bistrot «Le Monde»)
1966 : Les Petites Marguerites
1969 : Les Fruits du paradis
1974 : Une Poignée de rides (documentaire)
1976 : Le Jeu de la pomme
1978 : Le Temps est impitoyable (documentaire)
1978 : 20. MSVB 78 (documentaire)
1979 : Panelstory ou La Naissance d’une cité
1981 : La Calamité  
1981 : Forman contre Chytilová (documentaire)
1983 : L’Après-midi bien tardif d’un faune
1984 : Prague – coeur agité de l’Europe (documentaire)
1987 : La Cabane aux loups
1987 : Le Bouffon et la reine
1988 : Un Coup par-ci, un coup par-là
1990 : TGM le libérateur (documentaire)
1991 : Mes Praguois me comprennent (documentaire)
1992 : L’Héritage ou Putainlesgarsgutentag
1992 : Le Paradis du coeur (documentaire)
1993 : La Vie du chanteur d’opéra Eduard Haken (documentaire)
1994 : La Tentative et l’erreur d’Ivan Vyskočil (documentaire)
1998 : Pasti, pasti, pastičky
2000 : Envolées et chutes (documentaire)
2001 : Chassés du paradis
2003 : Trója – changements dans le temps (documentaire)
2005 : A la recherche d’Ester (documentaire)
2006 : Bons moments sans garantie
2007 : Les Semeuses de trouble (documentaire)
2009 : L’Amour tchèque (documentaire)
2009 : L’Amour jaloux  (documentaire)
2010 : L’Amour artistique (documentaire)
2011 : A demi sombre – Les Princesses de l’amour (documentaire)
2011 : Inventaire de Febio (série documentaire)

Daisies (Flyer)

Daisies (1966)

Marie 1 und Marie 2 langweilen sich. Ihre Lieblingsbeschäftigung besteht darin, sich von älteren Männern ins Restaurant einladen zu lassen und sie dann schnell wieder abzuweisen. Sie sind es leid, die Welt als sinnlos zu empfinden, und beschliessen, das Spiel auf die Spitze zu treiben. Er war in den 1960er Jahren schon Kult, der auf wunderbare Art verspielte Spielfilm der Tschechin Vera Chytilová, der unter den deutschen Titeln Die kleinen Margeriten und Tausendschönchen lief und nach der Zerschlagung des Prager Frühlings verboten wurde. Weiter

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