Befreiung
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Mi país imaginario
Im Oktober 2019 führte die Erhöhung der Metropreise in Santiago de Chile zu heftigen sozialen Protesten. Über eine Million Menschen demonstrierten für ein gerechteres Bildungs- und Gesundheitssystem und eine neue Verfassung. An vorderster Stelle: Die Frauen. Der Filmemacher Patricio Guzmán liefert ein erfrischendes Zeitdokument, das fesselt und unter die Haut geht. Weiter
Ema
Pablo Larraín gehört zu den herausragenden Regisseuren des lateinamerikanischen Kinos. Kompromisslos geht er seinen Weg und realisiert Filme, die die Möglichkeiten des visuellen Ausdrucks abtasten und ausloten. Der jüngste Spielfilm Ema y Gastón ist eine Wucht, erzählt Larraín da nicht einfach eine weitere Liebesgeschichte, nein: Er taucht ein in ein Bilder-, Klang- und Bewegungsmeer des Liebens und zieht uns mit in jenen Sog, der Liebe heisst und dem viel Unberechenbares und Unerklärliches innewohnt. Weiter
José Martí: el ojo del canario
Little is known of the childhood and youth of the great 19th-century Cuban liberator, José Martí. This robust biopic imagines his early years. The son of a magistrate, the precocious Martí — “Pepe” to family and friends — takes an early interest in justice. Gradually he enters the nascent independence movement and, not yet 18, is arrested for sedition. Respectful, yet not worshipful, this is a portrait of the revolutionary as a young man, and a stirring historical drama besides. Weiter
Amandla!
Der Film «Amandla! A Revolution in Four Part Harmony» blendet zurück auf 40 Jahre Kampf gegen die Rassentrennung in Südafrika. Er tut dies, indem er die Geschichte des Widerstands über die Musik erzählt. Unter dem Apartheid-Regime war es Schwarzen verboten laut zu singen, Lieder aufzunehmen oder Musikaufnahmen zu besitzen. Heute sind viele dieser verbotenen Lieder zu Nationalhymnen geworden. Und «Amandla!» zu einem ungemein bewegenden Musikfilm über die Pflicht zum Widerstand gegen das Unrecht. Der Titel «Amandla!» spricht ja schon für sich. Weiter
Vacances au pays
"Vacances au pays" ist eine tagebuchartig gestaltete Reise, auf der sich der Filmemacher Jean-Marie Teno nach Jahren der Abwesenheit zurück in seine Heimat Kamerun begibt, auf die Suche nach dem Fantasma der Modernität, von dem sein Volk besessen ist. Mit spitzer Zunge, Ironie und einer gewissen Traurigkeit auch hinterfragt Teno den Entwicklungsbegriff, der in Afrika mit einer "tropischen Modernität" in Verbindung gebracht wird. Alles, was aus Europa oder Nordamerika kommt, ist modern - alles was heimisch ist und gleichzeitig archaisch, muss verschwinden. Weiter
Wara mendel - Dance of the Wind
In Indien scheint das Leben stärker geerdet als in unseren Breitengraden. Fünftausend Jahre alt ist die Tradition, von der Rajan Khosas Film erzählt. Ihr zufolge lehren die Eltern ihre Kinder die Lieder der Weisheit, die es ihnen ermöglichen, das Leben und das Schicksal mit grösserer Gelassenheit zu tragen. Der Filmemacher selber beschreibt das, wenn er sagt, es fliesse in den Adern des Inders, der Inderin etwas, was der weltweit vorherrschenden Überflutung durch die Reize des Marktes standhalte, etwas, "das ganz uns gehört". Weiter
Madagascar
Kuba und La Habana bilden den Hintergrund im Spielfilm von Fernando Pérez. Die kubanische Hauptstadt hat bessere Tage gesehen. Dennoch haben die Menschen die Hoffnung und das Träumen noch nicht aufgegeben. Ausgehungert vom imperialistischen Gehabe der nördlichen kapitalistischen Besserwisser bleibt ihnen vor allem ein Lebenselexier: Die Illusion. Weiter
Udju azul di Yonta
Flora Gomes erzählt von der bezaubernden jungen Yonta, die sich insgeheim in Vincente, den Freund ihrer Eltern, verliebt. Doch Vincente, mit dem Schicksal des erst seit 18 Jahren unabhängigen Landes beschäftigt, wird nie etwas von Yontas Liebe erfahren. So wie Yonta die Leidenschaft, die Zé, ein sensibler und schüchterner Jugendlicher für sie empfindet, nie erkennen wird, weil ihr Zé seine flammenden Liebesbriefe anonym schickt. Weiter
Gizli yüz
Eine Frau bricht in zwei Tagen mit dem, was zwanzig Jahre lang ihr Lebensraum war: Sie hat jenes geheimnisvolle Gesicht gefunden, das sie so lange gesucht hat, jenen melancholischen Mann, dessen Bild bisher nur in ihrem Inneren gelebt hat. Mit ihm, einem Uhrmacher, der von der verborgenen Magie der Zeit weiss, verschwindet sie spurlos in eine andere, unbekannte Welt. Das Gesicht des Mannes hatte sie unter tausenden von Bildern eines jungen Fotografen entdeckt. Dieser macht sich nun seinerseits auf die Suche nach der geheimnisvollen Frau. Weiter
The Puppetmaster - Hsimeng rensheng
Der Taiwanese Hou Hsiao-hsien zählt zu den zentralen Figuren des asiatischen Kinos, ja des Kinos überhaupt. Im Spielfilm "Der Puppenmeister" beweist er seine Stilsicherheit. Ein ganzes Jahrhundert spiegelt Hou Hsiao-hsien in seinem jüngsten Werk am Leben eines berühmten Taiwanesischen Puppenspielers. Mit einer Stilsicherheit, die ihresgleichen sucht, blendet er zurück aus den Erzählungen des steinalten Mannes, dessen Arbeit stets in mehr oder weniger direktem Bezug stand zur Geschichte. Weiter
Jukti, Takko aar gappo
"Jukti, takko aar gappo" ist der letzte Spielfilm, den der Bengale Ritwik Ghatak drehen konnte. Er beschäftigt sich mit der Person, die der Autor am besten kennt: Mit sich selber. Ghatak verkörpert denn auch einen trinkenden Intellektuellen, der von seiner Familie verlassen wurde und nun an der Seite eines jungen Bengalen und einer Schutz suchenden Bengalin die Gegend durchwandert. Industriezonen, Wälder, Städte wie Kalkutta. Zusammen mit einer Gruppe kommunistischer Widerstandskämpfer findet er schliesslich den Tod. Weiter
Al Leil
Mohamed Malas wurde 1945 im syrischen Kuneitra geboren, unweit der Grenze zum heutigen Israel, von dem der wichtige Verkehrsknotenpunkt Kuneitra im Sechstagekrieg zerstört wurde. Jetzt blendet Malas zurück in die Zeit zwischen 1936 und 1967. Er schildert in Al Leil die Kindheit eines Knaben, der als Erwachsener den Spuren des Vaters nachgeht, den Zeiten der ständigen Absenz. Weiter
Barroco
Ein reines Sinnenspiel hat der Mexikaner Paul Leduc gestaltet - das bleibt der wohl wichtigste Film zum 500. Entdeckungsjahr Amerikas. "Ich erhebe nicht den Anspruch, Filme für alle zu machen", sagt Paul Leduc. Damit hebt er sich schon mal positiv von der Masse ab. Als "Barroco" in Cannes präsentiert wurde, war der Film eine echte Wohltat, weil er gerade dort durch sein eigenes Profil aus einem Angebot herausstach, in dem so vieles sich gleicht. Leduc arbeitet, abgesehen von einem ins Off entrückten Einstiegssatz, ohne gesprochene Worte. Weiter
Sur
1987/88, nach seiner Rückkehr aus dem Exil, hat Fernando Solanas den Spielfilm "Sur" realisiert. Ein Schlüsselwerk des jüngeren politischen Kinos genausosehr wie ein melancholischer Liebesfilm. 1976 übernahmen die Generäle in Argentinien die Macht; 1983 endete ihre Herrschaft. Die 6 Millionen Dollar anfänglicher Auslandschulden haben sie in dieser Zeit auf 45 000 Millionen Dollar anwachsen lassen. Ihre Kritiker und Gegner im Land haben sie terrorisiert, gefangengenommen, gefoltert, umgebracht. Weiter
Finye
In einer afrikanischen Stadt begegnen sich Batrou, die Tochter des Militärgouverneurs Sangaré, und Bah, der Enkel des alten Dorfchefs Kansaye. Die beiden Studenten wollen von der bestehenden Ordnung, die von der Welt ihrer Väter geprägt ist, nichts wissen. Sowohl Sangaré als auch Kansaye sehen die Verbindung der beiden nicht gerne. Manipulierte Prüfungsresultate führen dazu, dass Bah im Gegensatz zur Gouverneurstochter die Examen nicht besteht. Weiter
La notte di San Lorenzo
Poesie des Widerstands La notte di San Lorenzo von Paolo und Vittorio Taviani ist jener Film, der vor einem Vierteljahrhundert an einem unvergesslichen Abend mehr als 8'000 Menschen auf der Piazza Grande in Locarno in seinen Bann zog mit seiner filmischen Zauberkraft und der Friedensbotschaft. Heimlich schleicht sich im Sommer 1944 eine Gruppe von BewohnerInnen aus ihrem Heimatdorf San Miniato in der Toskana, um den US-amerikanischen Befreiern entgegenzueilen. Weiter
O Megalexandros
Befreier wird zum Beherrscher Alexander entführt zur Jahrhundertwende britische Edelleute vom Poseidon-Tempel in Sounion in ein Bergdorf im Norden. Umjubelt von der Bevölkerung trifft er mit den Gefangenen dort ein. Eines Tages lässt Alexander die Uhr am Zeitturm neu einstellen. «Warum, Kommandant, wir hatten sie vergessen, die Uhr, wir brauchen sie nicht, hier befiehlt uns keiner. Nieder mit den Uhren!» Anarchisten und Dorfbevölkerung sind sich einig. Weiter
I kynighi - The Hunters
In einer Jagdpartie stossen am Sylvestertag des Jahres 1976 fünf Vertreter des Bürgertums mit ihrem Begleiter, dem Hotelier Savas, während ihrer Wildschwein-Jagd im winterlichen Epirus auf die Leiche eines Partisanen aus dem Bürgerkrieg ende der vierziger Jahre. Was sie am meisten verunsichert ist die Tatsache, dass die Leiche, die ihnen da zu Füssen liegt, noch immer blutet. Das frische Blut wird sie für die nächste Zeit nicht mehr loslassen und verfolgen wie einst Lady Macbeth. Weiter
Lucia
Ein Vorname für drei Frauen. Jede steht mit ihrer Geschichte für einen Schlüsselmoment in der Geschichte Kubas: 1895, 1932, 196. . Humberto Solás hat ausgesprochen stilbewusst ein fliessendes Triptychon gestaltet, in dem er die Entwicklung der Gesellschaft an den drei Lucías spiegelt. Es war sein erster Spielfilm und ein meisterliches Stück.Geschichte IDie erste Handlung spielt um 1895 zur Zeit des Kampfs gegen die spanischen Kolonialherren. Weiter
Subarnarekha
Die Teilung Bengalens im Jahr 1948 bildet den Hintergrund des Films "Subarnarekha" von Ritwik Ghatak. Millionen von Menschen haben damals durch die Flucht ihren Halt verloren, Familien sind auseinander gebrochen, der Verzweiflung der Erwachsenen steht die von Schuld und Korruption noch unversehrte Sehnsucht der Kinder gegenüber. Dem Filmemacher Ghatak gelingt es, seinen dichterischen Visionen eine universelle Dimension zu geben: Die Vertriebenen verschmelzen mit all jenen Flüchtlingen, die damals und heute vor dem Leben zurückwichen. Weiter
Komal gandhar
Thematisch greift dieses Werk eine der konstanten Ängste von Ritwik Ghatak auf: Jene der Zerstörung der Träume, die uns gestärkt hat, für die wir gekämpft haben. Allen voran der Traum vom Aufbau einer Einheit, in der sich die objektiven Bedingungen zusammentun, um der sozialen Struktur eine Form zu geben. Der Film bildet zusammen mit "Meghe dhaka tara" und "Subarnarekkha" Ghataks Flüchtlingstrilogie. Weiter
Meghe dhaka tara
Die nach der Trennung Bengalens nach Indien geflüchtete Familie lebt gemeinsam in einem Dorf, doch statt sich gegenseitig zu unterstützen verlassen sich alle auf die Schwester Nita und beuten deren Opfersinn aus. Erst als sie erschöpft zusammenbricht, beginnt die Familie zu erkennen, was sie angerichtet hat. Mit tiefem Verständnis für das menschliche Wesen zeichnet Ritwik Ghatak in seinem Film überaus kontrastreiche Figuren. Weiter