Film

Pure Coolness - Boz Salkyn

In den Dörfern in den Bergen des ländlichen Kirgistans existiert ein eigenständiger Brauch: die Entführung der Bräute. Wer es schafft, die künftige Frau eines Anderen zu entführen, darf sie behalten. Das kann in einem Umfeld, in dem noch einige familiär verkuppelt werden, auch für Frauen ganz praktisch sein. Pure Coolness ist eine ebenso kurlige wie warmherzigen Erzählung über die familiäre Loyalität, Betrug, Verrat und vor allem: über die Liebe.

Asema, ein modernes Mädchen aus einer intelligenten, städtischen Familie, fährt mit Murat, ihrem künftigen Ehemann, in sein Dorf. Heiraten wollen die beiden später, wenn Murat Arbeit gefunden hat. Asema möchte durch die bevorstehende Heirat vor allem ihren langweiligen Bürojob loswerden. Doch erst soll sie Murats Verwandten vorgestellt werden, die auf dem Dorf leben und die Traditionen pflegen, auch jene, dass die Frau im Schatten des Mannes stehen soll. Die seltsamen Rituale irritieren die junge Frau aus der Stadt, die zum ersten Mal ins Dorf gekommen ist. Doch für Murat ist sie bereit, ihr neues Schicksal auf sich zu nehmen.

Am Ufer des Issyk-Kul in der wunderschönen Berglandschaft kommt es für Murat aber auch zum Wiedersehen mit Burma, seiner ehemaligen Freundin, die ihn immer noch liebt. Der junge Hirte Sagyn versucht mit dem Nachbarmädchen in Kontakt zu kommen, und sein Clan trifft bereits die nötigen Vorbereitungen für den geplanten Brautraub. An der arrangierten Geburtstagsparty soll die Braut gekidnappt und ins Haus von Sagyn gebracht werden.

Pure Coolness ist ein Film über die Liebe, aber auf den Kopf gestellt. Die Liebe symbolisiert geschlechtliche Beziehungen überhaupt und ermöglicht Assoziationen und Kontraste, die vom erotischen Abenteuer bis zum Entwurf einer Utopie reichen. Das Mädchen, das für Sagyn als Frau vorgesehen ist, stellt ihm die Frage, ob er sie denn liebe oder ob er eine Frau für seine Schafherde brauche. Ernest Abdyjaparov erlaubt sich in amüsanter Art, auch die Traditionen zu ironisieren und etwa den Brautraub über die Ironie in Frage zu stellen. Pure Coolness ist nach Saratan der zweite Spielfilm des kirgisischen Regisseurs über das Leben auf dem Lande. Ein weiterer Film über junge Menschen, die sich weniger emanzipatorisch als vielmehr traditionell verhalten. Er zeigt anhand der Liebe die Möglichkeiten auf, Menschen zu ihren Wurzeln zurückzuführen. Die wesentlichste Frage ist wohl die, ob es Glück in einem Leben gibt, das nach den alten Bräuchen der Vorfahren strukturiert ist. Abdyjaparov erzählt glaubwürdig, authentisch und heiter.

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Originaltitel Pure Coolness - Boz Salkyn
Deutscher Titel Pure Coolness
Französischer Titel Pure Coolness
Andere Titel Coolness puro
RegisseurIn Ernest Abdyjaparov
Land Kirgisistan
Kinoformate 35mm, DVD
Drehbuch Ernest Abdyjaparov
Montage Ernest Abdyjaparov
Kamera Aibek Djangaziev
Produktion Altynai Koichumanova, OY ART
Länge 99 Min.
Sprache Kirgisisch/d/f
SchauspielerInnen
Asem Toktobekova
Tynchtyk Abylkasymov
Siezdbek Iskenaliev
Elnura Osmonalieva
Nurbek Yuldashev
Zarema Asanalieva
Erkin Egemberdiev
Elina Abai Kyzy
Auszeichnungen

Preis der Kinojury in Cottbus
Ausgezeichnet an den Festivals von Almaty, Dusbanbe, Taschkent und Smolensk

«Mit viel Poesie, viel Humor und einem leichten Augenzwinkern.»

Die Frauenzeitung



«Die Braut, die sich traut: Nach «Saratan» zeigt Ernest Abdyjaparov seine Heimat erneut im Wandel der Zeit, wobei er manche Alltagssituation augenzwinkernd abhandelt. Von dieser feinen Ironie profitiert auch seine jüngste Regiearbeit «Pure Coolness» immer und immer wieder.»

20minuten



«Auf das Brautraub-Melodrama folgt eine zarte Liebesgeschichte in schöner Berglandschaft. Fazit: Schöner Film.»

Züritipp



«Witziger Streifen zwischen Moderne und traditionellem Hirtenleben. wunderbare Landschaftsbilder, originelle Schauspieler. - Einfach SUPER. Fantastische Geschichte. Simple Umsetzung. Überzeugender Slapstick!

Da werden Erinnerungen an die grosse Stummfilmzeit geweckt. Absolut sehenswert!»

Cineman



«Ernest Abdyjaparov, der Regisseur, entführt den Zuschauer in die Welt Kirgisiens.»

Students



«Der poetische Film aus Kirgistan verbindet Ernsthaftigkeit mit Leichtigkeit.»

Filmdemnächst



«Das ist eine Liebesgeschichte, die ich bereits vor meinem letzte Spielfilm Saratan geschrieben hatte. Alte und neue Vorstellungen treffen darin aufeinander. Kein Konflikt, keine Schwarz-weissmalerei. Meine Figuren sind so-wohl gut wie böse, sie haben beide Seiten in sich. Es geht vielmehr darum, über die Kommunikation das Gemeinsame untereinander zu finden.»

Ernest Abdyjaparov

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