Chronique d'une disparition - Segell Ikhtifà

Film

Chronique d'une disparition - Segell Ikhtifà

Elia SuleimanPalästina – 1996

Elia Suleiman beschreibt als Filmemacher E.S., der nach Israel kommt, um einen Film zu realisieren, eine Reise auf der Suche nach einer Identität als Palästinenser. Er ist dabei Erzähler genauso wie Zuschauer, innen ebenso wie aussen. Die Grenzen von Realität und Fiktion sind fliessend. «Chronik eines Verschwindens» ist eine persönliche Meditation über die seelischen Auswirkungen der politischen Instabilität, Gegenwart und Erinnerung, Konsternation und erleichternde Ironie.

«Wie die meisten der Personen im Film spiele auch ich meine eigene Geschichte», sagt Elia Suleiman. «Einige der Szenen sind improvisiert, um so nah wie möglich an die Realität der Figuren heranzukommen.» Seine Figur E. S. bewege sich in einem sozialpolitischen Labyrinth. Auch die Personen dieses schwebend leichten Films in einer gravitätisch schweren Situation wandern durch diesen Irrgarten in dem Bemühen, aus ihrer ghettoisierten Existenz auszubrechen, um endlich ganz einfach bei sich selber sein zu können.

«Chronik eines Verschwindens» ist ein Film von Geschichten über Geschichten, von Medien über Medien, erzählt von Geschichtenerzählenden, die unter sich über sich erzählen. Zu den stärksten Szenen gehört jene, in der der Regisseur von einem Duo schwerbewaffneter israelischer Soldaten in seinen eigenen vier Wänden heimgesucht wird. Wie gelähmt angesichts des Affronts, kann er nichts anderes als zuschauen, ist er Beteiligter und Aussenstehender in einem, wirkt wie ein Extraterrestrischer, und das bekommt hier seine eigene Bedeutung.

So absurd die Situation, so nachhaltig die Wirkung: E. S. hat beim Wiedereintreten in sein Arbeitszimmer das Gefühl, die Türöffnung sei schmaler geworden, ein Gefühl von Enge in einer Heimat, in der ein ganzes Volk nicht in Ruhe bei sich selber sein kann.
Walter Ruggle

Originaltitel Chronique d'une disparition - Segell Ikhtifà
Deutscher Titel Chronique d'une disparition
Französischer Titel Chronique d'une disparition
Andere Titel Chronique d'une disparition
RegisseurIn Elia Suleiman
Land Palästina
Kinoformate 35mm, DVD, DCP
Drehbuch Elia Suleiman
Montage Anna Ruiz
Kamera Marc-André Batigne
Ton Jean-Paul Mugel
Ausstattung Samir Srouji, Hans ter Elst
Produktion Dhat Productions
Länge 84 Min.
Sprache Arabisch, Hebräisch/d/f
SchauspielerInnen
Elia Suleiman Er selber
Ula Tabari Adan
Nazira Suleiman Die Mutter
Fuad Suleiman Der Vater
Jamal Daher Jamal (Besitzer des Holyland)
Julliet Mazzawi Die Tante
Fawaz Iulmi Abu Adnan
Leonid Alexeenko Der Priester
Iaha Mouhamad Der Schrifsteller
Auszeichnungen

Venise 1996: Prix du 1er long-métrage; Nantes 1996: Montgolfière d'Argent, Prix des amis d'ARTE, Prix FIP de la meilleure musique

«Chronique d'une disparition ist ein Film, dem alle Etiketten entgleiten. Musical und Politstory, freundschaftlich und voller Poesie ist das ein Werk, das nichts gleicht, was unter der arabischen Sonne erschienen ist. Ein Film, der seinem Schicksal entkommt, ... getreu dem Filmemacher, der einfach einer Kamera begegnet.»

Libération



«Un film extraordinaire, impossible. Suleiman, sacripan politique et sacré cinéaste, entre gag et manifeste, a fait danser aux images et aux sons une étrange farandole critique, n`épargnant ni l`occupant, ni les tics, les paresses et les lourdeurs des siens, ni surtout les clichés sur la situation.»

Le Monde

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