Sommer auf dem Lande: Die Leidenschaft ist für den Badehausbesitzer Antonín und dessen Freunde, dem kirchlichen Kanoniker Roch und dem Major Hugo, zu einer Sache der Betrachtung geworden, was von Antoníns üppiger und lüsterner Frau Katerina bedauert wird. Als Repräsentanten des Bürgertums geben sich die Drei der Reflexion, der sie umgebenden Schönheit und der Nostalgie ihrer provinziellen Welt hin, bis sie eines Tages die Zirkus-Karawane des Seiltänzers Arnoštek und dessen schöne blonde Assistentin Anna erreicht. Fortan ringen die Männer um die Verführung Annas mit ihren geheimsten Wünschen. „Mysterien und Zerstreuung" verspricht Arnoštek, ein Alter Ego Menzels, den er in seiner Verfilmung der Novelle von Vladislav Vančura selbst spielt. An Arnoštek, dem Künstler mit dem tiefroten Umhang, konturiert sich in einer bitteren Farce der revanchistische Geist der Kleinbürger: Weil der Seiltänzer einmal doch fallen müsse, rüttelt ein erboster Zuschauer an dem Seil, bis dieser fällt. Um Spenden für den verletzten Artisten gebeten, antworten die Anwesenden, er wäre keineswegs arm dran und verdiene vielmehr Prügel.
In Prag ist der Komödienmeister gestorben.
Weiter Goldene Kamera an Jiří MenzelRegisseur und Schauspieler wird an der Berlinale ausgezeichnet
WeiterOriginaltitel | Ein launischer Sommer | ||||||||||||||
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Deutscher Titel | Ein launischer Sommer | ||||||||||||||
Französischer Titel | Un été capricieux | ||||||||||||||
Andere Titel | Capricious Summer - Rozmarné léto | ||||||||||||||
RegisseurIn | Jiri Menzel | ||||||||||||||
Land | Tschechische Republik | ||||||||||||||
Kinoformate | Blu-ray, DCP | ||||||||||||||
Drehbuch | Jirí Menzel, Václav Nývlt | ||||||||||||||
Montage | Jirina Lukesová | ||||||||||||||
Musik | Jirí Sust | ||||||||||||||
Kamera | Jaromír Sofr | ||||||||||||||
Ton | Jirí Pavlik | ||||||||||||||
Ausstattung | Oldrich Bosák | ||||||||||||||
Kostüme | Olga Dimitrovová | ||||||||||||||
Produktion | Zdenek Oves | ||||||||||||||
Länge | 74 Min. | ||||||||||||||
Sprache | Tschechisch/d/f | ||||||||||||||
SchauspielerInnen |
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Karlovy Vary 1968: Best Film
Cannes 1968 - Festival annulé
«Natürlich ist das eine Satire auf bourgeoise Bequemlichkeit. Aber es ist auch eine aus zarter Ironie und feinster Komik gesponnene Nostalgie: nach einer Höflichkeit, die abhandenkam, und nach einer Zeit der Freundlichkeit, die noch nie war. Und 1968, in der Tschechoslowakei, war das beides gewiss ein subversives Statement.» züritipp, Christoph Schneider
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