Compañeros - La noche de 12 años

Nach dem Roman «Memorias del calabozo» von Mauricio Rosencof und Eleuterio Fernández Huidobro erzählt Álvaro Brechner die schier unglaubliche Geschichte der ausserordentlichen Freundschaft, die die beiden Autoren mit José „Pepe“ Mujica verbindet, dem späteren Präsidenten Uruguays. Ein zutiefst bewegender Film, der in seinem Kern Hoffnung stiftet.

«Und wenn dies mein letztes Gedicht wäre,
rebellisch und traurig, ausgefranst aber
ganzheitlich, ein einziges Wort würde ich
notieren: Compañeros - Gefährten.»

Das Zitat aus Álvaro Brechners neuem Film bringt es auf den Punkt: Im spanischen Wort «compañeros» ist alles enthalten, was die unglaubliche Geschichte ausmacht, die der Uruguayaner nach dem Roman «Memorias del calbozo» erzählt. Man kennt den einen der Protagonisten, José Pepe Mujica, weil er als Staatspräsident so etwas wie ein vorbildlicher Politiker war, und das heisst: weil er, anders als die meisten Politiker, nicht zuerst an sich und seine Popularität dachte sondern seine Aufgabe in den Vordergrund stellte und über sie populär wurde. Geimeinsam mit seinen Gefährten Mauricio Rosencof und Eleuterio Fernández Huidobro hat Mujica zwölf Jahre in Isolationsgefangenschaft verbracht. Es hat zur Person Pepe Mujica bereits eine ganze Reihe von Porträts gegeben, das letzte drehte Emir Kusturica, aber hier wird in Form eines packenden Spielfilms die Geschichte erzählt, für die es wenig Dokumente gibt, nur starke Erinnerungen. Mujica wurde eingekerkert und isoliert von der Welt, als er 37 Jahre alt war; er war 50, als er freikam. Álvaro Brechner beschreibt mit seinem weltweit ungezählte Male ausgezeichneten Film die Erfahrung von drei Freunden, die gleichzeitig ein elementares Stück Geschichte Lateinamerikas darstellt, wo in verschiedenen Ländern während Jahren die Militärs herrschten. Unter der Junta von 1973 bis 1985 wurden in Uruguay Tausende inhaftiert und gefoltert, viele getötet. Gefangene sind auch die Tupamaros Pepe Mujica, der Schriftsteller Mauricio Rosencof und der spätere Verteidigungsminister Eleuterio Fernández Huidobro. Sie engagieren sich für Gerechtigkeit und Freiheit und landen dafür im Knast und in Verliessen, in die man sich den ärgsten Feind nicht hinwünscht. Wie sie das überlebt haben, ist unglaublich, aber es zeugt auch davon, dass man für Ideale wie die Freiheit kämpfen kann und dass die Hoffnung das Letzte ist, was stirbt. Es ist die Kraft der Fantasie und die Entschlossenheit, die die drei in ihrer Isolation am Leben halten. Es ist der Einfallsreichtum, mit dem sie ihre Situation bewältigen. Sie träumen von einem anderen Land, und der Traum sollte in Erfüllung gehen. Ein bewegender Film über drei Gefährten, die ihren Geist brauchen, um zu leben.

Walter Ruggle

Festivals & Auszeichnungen

Thessaloniki Film Festival: Audience Award

Festival de Huelva Cine Iberoamericano: Meilleur réalisateur, Prix du Public

Golden Pyramid Award, 40th Cairo International Film Festival

Amiens International Film Festival: Audience Award, Best Film

Biarritz International Festival of Latin American Cinema: Audience Award, Best Film

Cairo International Film Festival: FIPRESCI Prize, Best Film
Golden Pyramid, Best Film

Cannes Cinéphiles: Grand Prix, Best Films

Film Festival Oostende: Critics Award, Best Film
Look Prize, Best Photography, Carlos Catalán

Havana Film Festival, Asociación Cubana de Prensa Cinematográfica, Best Film
Casa de Las Américas Award, Best Film
Coral for Best Editing, Nacho Ruiz Capillas & Irene Blecua
Best Sound, Nacho Royo-Villanova & Eduardo Esquide
Glauber Rocha Award, Best Film
Radio Havana Award, Best Films

Festival Fribourg: Prix du Public, Prix spécial du Jury, Prix du Jury œcuménique

Huelva Latin American Film Festival: Audience Award, Best Film
Casa de Iberoamérica Award, Álvaro Brechner
IES Pablo Neruda, Best Film
León Ortega Award, Best Cinematography, Carlos Catalán
Manuel Barba Award, Best Screenplay
Silver Colon, Best Director
Best Actor, Alfonso Tort
Best Technical and Artistic Contribution

International Crime and Punishment Film Festival: International Golden Scale Award, Audience Award for Best Film

Resistance International Film Festival: Festival Award, Best Director

Thessaloniki Film Festival: Audience Award Open Horizons

Uruguayan Film Critics Association 2018:
UFCA Award, Best Film
Best Uruguayan Film
Best Director, Álvaro Brechner
Best Actor, Alfonso Tort
Best Actress, Mirella Pascual
Best Sound, Nacho Royo-Villanova, Eduardo Esquide, Martín Touron

Festival du Cinéma espagnol et latino d'Ajaccio: Grand Prix du Jury, Prix du Jury étudiant,

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Credits

Originaltitel
Compañeros - La noche de 12 años
Titel
Compañeros - La noche de 12 años
Regie
Álvaro Brechner
Land
Uruguay
Jahr
2018
Drehbuch
Álvaro Brechner
Montage
Irene Blecua, Nacho Ruiz Capillas
Musik
Federico Jusid
Kamera
Carlos Catalán
Ton
Eduardo Esquide, Martín Touron
Kostüme
Alejandra Rosasco
Ausstattung
Laura Musso, Paula de Granvar, Palomares-Martínez
Produktion
Tornasol Films
Formate
Blu-ray, DCP
Länge
122 Min.
Sprache
Spanisch/d/f
Schauspieler:innen
Antonio de la Torre (José Mujica), Chino Darín (Chino Darín ... Mauricio Rosencof), Alfonso Tort (Eleuterio Fernández Huidobro), César Troncoso (Militar), Soledad Villamil (Psiquiatra), Sílvia Pérez Cruz (Ivette (Silvia Pérez Cruz)), Mirella Pascual (Lucy), Nidia Telles (Rosa), John De Luca (Soldado Martinez)

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Pressestimmen

«Die hoch emotionalen Bilder dieses Spielfilms wirken lange nach. Und machen jedem klar, was es bedeutet, von sadistischen Wärtern zwölf Jahre lang an den Rand des Wahnsinns getrieben zu werden – und dennoch sich selbst und seinen Idealen treu zu bleiben.» Pierfrancesco Basile, Züritipp

«Düstere Bilder und eine eindrückliche Tonspur vermitteln diese furchtbare Gefangenschaft. Compañeros gelingt es als Spielfilm, ein dunkles Stück südamerikanischer Geschichte aufzurollen, gerade weil er keine Geschichtslektion draus macht und ganz nah an seinen Protagonisten bleibt.» Brigitte Häring, SRF Kultur 2

«Von einem internationalen Cast getragen, ist Brechners Werk ein visuell und schauspielerisch überzeugender klaustrophobischer Filmessay. Er macht mit viel subjektiver Kamera die physischen und mentalen Grenzen von Menschen optisch erfahrbar und kreiert dabei immer wieder grosse filmische Momente.» Geri Krebs, Frame

«En s'appuyant sur un montage qui mélange réel et fiction et un travail sur le son qui est mis en valeur par l'absence de lumière, Brechner parvient à faire vraiment ressentir au public cette descente dans les égouts de l'inhumanité sans perdre espoir, sans perdre sa confiance dans la liberté et la vie.» Cineuropa

«Un tour de force formel doublé d'un beau message d'espoir sur le pouvoir de résilience de l'être humain.» La Liberté

«Un témoignage bouleversant de toute une époque et de son sens de la résistance.» Mediapart

«Alvaro Brechner reconstitue cette ère de plomb avec talent et privilégie l'étincelle d'humanité qui subsiste dans la nuit la plus totale.» L'OBS

«Cette œuvre exemplaire d'intégrité se révèle à la fois oppressante, nécessaire et bouleversante.» La Gruyère

«Observateur gasciné de cette survie humaine au cœur de l'inhumain, Alvaro Brechner n'a pas cédé aux tentations spectaculaires qui guettent les réalisateurs de "films de prison". Son propos n'en est pas moins – le mot s'impose – captivant.» Le Canard enchaîné

«Par la mise en scène épurée du réalisateur Álvaro Brechner et une très belle mise en image de Carlos Catalán, Compañeros (“compagnons” donc) explique aussi ce qu’est la solidarité, même au fond du gouffre. Cultivant durant 122 minutes la tension psychologique d’un tel emprisonnement, Brechner réussit à nous faire oublier l’extradiégétique concernant l’heureux dénouement tout en traduisant l’espoir qui leur a permis de vivre.» Rolling Stone

«Un hymne poignant, ambitieux et politique à tous ceux qui vont jusqu’au bout de leurs forces pour préserver leurs idéaux.» aVoir-aLire.com