Okhotnik - The Hunter

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Ein als «Wolfskind» verrufener Junge und seine verführerische Mutter sowie ein Jäger und Schamane stehen im Mittelpunkt dieser elegischen, zum Teil burlesken Erkundungen menschlicher Begierden, Fähigkeiten und Einsamkeiten. Nachdem der Junge einen Überfall begangen hat, bricht er mit dem Jäger und Liebhaber seiner Mutter zu einer Initationsreise auf. Serik Aprymov gelingt eine spannende genreübergreifende Erzählweise, eine reizvolle Mischung aus Legende, Epos und sozialem Realismus und dies eingebettet in die Natur der kasachischen Berglandschaft. Während Initiationsreise versucht der Jäger, dem Jungen, seine Lebensfreude und Erkenntnisse zu vermitteln, indem er ihm die Schönheit der Natur nahe bringt und ihn Freundschaft und Tod entdecken lässt. Seine Probe besteht Erken, als er seine Mutter findet, die auf der Suche nach ihrem Sohn in den Bergen vor Kälte in Ohnmacht fällt.

Serik Aprimov bringt uns ein schönes Stück gesellschaftlichen Alltags in seiner Heimat näher und Momente einer Kindheit. Er selber sagt: «In diesem Film verknüpfte ich mythische Elemente und eine realistische Erzählweise miteinander, um die Komplexität und die Widersprüche zwischen zwei Welten aufzuzeigen: diejenige der Menschen und die weitaus harmonischere der wilden Tiere. Dabei habe ich eine poetische und eine burleske Symbolsprache gewählt, da die Begriffe von Gut und Böse nicht universell sind. Der Jäger repräsentiert die Menschen, genauer steht er an der Grenze zwischen Mensch und Tier. Folglich macht das Kind dank ihm eine Erfahrung, die in der modernen Welt so nicht mehr möglich ist. Am Ende fügen sich die beiden Welten zu einem Ganzen.» Er tastet in seinem Film die Nahtstelle zwischen Natur und Kultur ab.

Festivals & Auszeichnungen

Grand Prix Festival de Milan
NETPAC AWARD, Locarno
CICAE Preis auf dem Festival von Locarno 2004
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Credits

Originaltitel
Okhotnik - The Hunter
Titel
Okhotnik - The Hunter
Regie
Serik Aprimov
Land
Kasachstan
Jahr
2004
Drehbuch
Serik Aprimov
Montage
Dina Bergusurowa, Tatiana Sohurukova
Musik
Kazbek Spanow
Kamera
Hasan Kiriraliew
Ton
Leonid Akhmadeev
Produktion
Gulmira Aprymova, Makoto Ueda
Formate
35mm
Länge
93 Min.
Sprache
Kasachisch/d/f
Schauspieler:innen
Kidiraliev Dogdurbek, Dokhdurbek Kydyraliyev, Gulnazid Omarova, Alibek Zhuasbaev

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Pressestimmen

"In seinen stärksten Momenten inszeniert der Film das Beiläufige, als ob die Kamera es gerade vorgefunden hätte: ein kurzer Wortwechsel mit Nomaden, die irgendwo aus der Einsamkeit auftauchen und dort wieder verschwinden; ein Blick, eine unerklärliche Geste des Jägers, der zugleich Schamane ist."
NZZ

Im Rhythmus eines leichten Galopps schafft der kasachische Regisseur Serik Aprimov mit seiner Pferdeoper The Hunter eine wahre Augenweide.
Variety


Dann kommt die Nacht. Die Sonne verschwindet rapide am Horizont; man kann förmlich spüren, wie die Kälte heraufkriecht. Ein Feuer gibt wenigstens ein bisschen Wärme: kein besonders komfortables Leben, das der Jäger (Dokha Kydyraliyev) führt. Aber eines, das ihm gefällt. Allein, in einer einsamen Steppenlandschaft, die der kasachische Regisseur Serik Aprimov in «The Hunter» in ihrer ganzen gewaltigen Grandiosität schildert. Der Film ist von karger Schönheit, unaufgeregt und ruhig; ein Heilmittel gegen die tägliche Reizüberflutung. Das soll nicht heissen, dass er zivilisationsfeindlich wäre. Wenn der Regisseur im Folgenden sein Augenmerk auf den Alltag in den Dörfern und Städten des postsowjetischen Kasachstan wirft, geht es ihm um das Zusammenspiel von Natur und Kultur. Darum, dass die Gesetze der Zivilisation denjenigen der Wildnis gar nicht so unähnlich sind.
Basler Zeitung


Vom Erwachsenwerden in Kasachstan erzählt «The Hunter - Okhotnik». Ist schönst gefilmt, mit sphärenhafter Musik unterlegt und in der zauberhaftesten Szene einen Liebesakt auf galoppierendem Pferd vorführend - eine bezirzende Mischung von Legende, Epos und Sozialdrama.
Tagblatt Zürich

Une oeuvre remarquable par sa dimension humaine autant par les véritables valeurs qui y sont déifiées que par la conception altruiste du bonheur qu?elle y promeut d?une manière éclatante. Comme dans les précédents films, l?enfance y occupe une place de choix à travers l?histoire d?Erken et de sa prise en charge par un chasseur qui lui apprendra à reconnaître les signes de la nature, à survivre en d?autres termes dans un monde où les hommes et les animaux sont gouvernés avec les mêmes lois. Serik Aprymov a su échapper, grâce à une mise en scène sobre, à l?écueil du manichéisme.
COE Milan