Bekannt sind von Carlos Sorín Filme wie «Bombon el perro» oder «Historias minimas». Zu wenig bekannt ist sein 1987 in Venedig ausgezeichneter Erstling «La pelicula del rey», der nun in restaurierter Fassung vorliegt. Um 1860 brach der Franzose Orélie Antoine, beeindruckt von Reiseberichten jener Zeit, in den Süden Argentiniens auf und liess ich dort zum König von Araucanien und Patagonien proklamieren. Die argentinische Regieurung verwies ihn des Landes. Mehr als 100 Jahre später machte sich Carlos Sorín das absurde Unternehmen von Antoine zur Geschichte eines Regisseurs, der darüber einen Film drehen möchte und seinerseits an gewissen Widrigkeiten der Verhältnisse scheitert.

Aus dem Film über einen Abenteurer wird das Abenteuer eines Films. Mit der Hartnäckigkeit, mit der der Franzose sein Königreich zu errichten versuchte, mit demselben Wahn, verfolgt auch der Filmemacher sein Ziel. Ja er übernimmt am Ende sogar die Rolle Ades Orélie Antoine. Ein Film im Film und eine Parabel über das Filmemachen in Argentinien zur Zeit vor der argentischen neuen Welle. Scheitern war damals wahrscheinlicher als Erfolg. Für sein doppelbödiges Spiel hart an der eigenen Wirklichkeit hat der Argentinier expressive Bilder gestaltet, die bis ins Surreale hineinreichen. Es sollte Jahre dauern, bis er selber wieder den Mut fand, einen Kinofilm zu drehen. Und dank «Historias minimas» war ihm wenigstens endlich auch der Kinoerfolg gegönnt.

Originaltitel La pelicula del rey
Deutscher Titel La pelicula del rey
Französischer Titel Le film du roi
Andere Titel A King and His Movie
RegisseurIn Carlos Sorin
Land Argentinien
Kinoformate DCP
Drehbuch Jorge Goldenberg, Carlos Sorin
Länge 107 Min.
Sprache Spanisch/d/f
SchauspielerInnen
Ulises Dumont Arturo
Julio Chávez David Vass
Villanueva Cosse Desfontaines
Roxana Berco Lucia
Ana María Giunta Madama
© COPYRIGHT

Texte sowie sämtliches Bild- und Tonmaterial auf der Homepage der Stiftung trigon-film sind für die Berichterstattung über den jeweiligen Film bzw. zur Bewerbung des entsprechenden Kinostarts bestimmt. Die Materialien stehen unentgeltlich nur für die Berichterstattung über den jeweiligen Film bzw. für dessen Bewerbung zur Verfügung. Jede davon getrennte Nutzung ist im Sinne des Urheberrechts untersagt bezw. muss rechtlich mit trigon-film geklärt werden. Die entgeltliche sowie unentgeltliche Weitergabe an Dritte ist untersagt. Der Copyright Hinweis © trigon-film.org ist obligatorisch. Durch die Nutzung unseres Materials erkennen Sie die Copyright-Bestimmungen an!