Bek und Max sind zwei Freunde, die eine kleine Wohnung in der kasachischen Hauptstadt Almaty teilen und ihren Lebensunterhalt mit allerlei Jobs bestreiten. Da der Alltag vor Ort ihnen nicht allzuviel zu bieten hat, hängen sie gern ihren Träumen nach. Bek zum Beispiel will endlich die ganz grosse Liebe finden. Etwas prosaischer der Traum von Max, der Almaty verlassen und nach Deutschland ziehen will, wo seine Grossmutter lebt. Eine schräge Suche nach dem kleinen Glück.
Kasachstan gehört zu jenen zentralasiatischen Ländern, die sich nach dem Zerfall der Sowjetunion selbständig gemacht haben. Bek und Max sind zwei junge Männer, die sich in der neuen, nach kapitalistischen Spielregeln und westlichen Vorbildern strukturierten Gesellschaft zurecht finden müssen. Man könnte sie als Hänger bezeichnen, sie leben in den Tag hinein und missbrauchen beim Schwarzhandel mit Schalk die Naivität der Leute. Bek ist auf der Suche nach der grossen Liebe und übernimmt sich dabei auch schon mal; Max will abhauen, sobald es geht.
Der Lauf der Zeit und der Stand der Dinge tragen kaum zur Erfüllung ihrer Wünsche bei. Wir aber erleben ein Stück zentralasiatischen Alltag, erzählt in der schönen Tradition des minimalistischen Kinos eines Jim Jarmusch oder, kasachisch betrachtet, von Dareschan Omirbaew. Die Reduktion passt sehr gut zu den beiden von Erjan Bekmuratov und Oleg Kerimov grossartig verkörperten Figuren und prägt den Charme und leisen Witz des Filmes. Wo es an Arbeitsmöglichkeiten mangelt, muss man improvisieren können und schlauer sein, als die anderen. Das ist ein Kino der leisen Töne von Poesie, Humor und Gefühlen.
Walter Ruggle
Originaltitel | Les petites gens - Malen'kje Ljudi | ||||||||||
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Deutscher Titel | Kleine Leute | ||||||||||
Französischer Titel | Les petites gens | ||||||||||
Andere Titel | Little people | ||||||||||
RegisseurIn | Nariman Turebayev | ||||||||||
Land | Kasachstan | ||||||||||
Kinoformate | 35mm | ||||||||||
Drehbuch | Nariman Turebayev | ||||||||||
Montage | Andrey Vlaznev | ||||||||||
Musik | Kazbek Spanov | ||||||||||
Kamera | Boris Troshev | ||||||||||
Ton | Olivier Dandre | ||||||||||
Ausstattung | Sabil Kurmanbekov | ||||||||||
Produktion | Studio Kadan, Kazahkstan / Chinguity Films, France | ||||||||||
Länge | 85 Min. | ||||||||||
Sprache | Kasachisch/d/f | ||||||||||
SchauspielerInnen |
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Angers 2004: Mention Spéciale; Nantes 2003: Prix d'interprétation masculine
«Turebayews hervorragend gespielte Verlierergeschichte ist eine Art «Midnight Cowboy» auf Russisch, die sich im Rhythmus der Verlorenheit ihrer Figuren zu einer einzigen Zeitlupe
der Lakonie entfaltet.»
Neue Zürcher Zeitung
«Max ist ein Frauenheld, Bek ein stiller Brüter, und den Moment, in dem sie ihre Liebe zueinander entdecken � nur um sich sofort wieder voneinander zurückzuziehen �, inszeniert Turebayev grossartig.»
Frankfurter Allgemeine Zeitung
«Dans ce premier film, Turebaev as su faire rire et instiller un mélancolie qui en font une comédie presque classique.»
Libération
Director's statement
We generally try to live our lives in a peaceful manner, without attracting attention, letting no metaphysical questions or angst disturb our everyday life. And yet we are terrorised if someone (sometimes ourselves) comes up with a «why?». But this feeling of blankness does not last, and we forget it almost immediately. Like children, we are incapable of remembering it. We make mistakes, but we manage to remain naive and innocent, whatever happens. Maybe that's our salvation.
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