Banel & Adama

Banel liebt Adama und Adama liebt Banel. Die beiden leben im Norden Senegals und sehnen sich unter gleissender Sonne nach einem eigenen Zuhause, weg von Familie und sozialen Verpflichtungen. Doch dann bleibt der Regen aus. Ramata-Toulaye Sy hat mit ihrem visuell betörenden Erstling ein wahres Bijou gestaltet und es gleich in den Wettbewerb von Cannes geschafft.

Der 19-jährige Adama ist ruhig und introvertiert, während die ein Jahr jüngere Banel leidenschaftlich und rebellisch wirkt. Beide leben ihre Passion füreinander und möchten jede Minute ohne Zusammensein vermeiden. Sie wollen ihr eigenes Leben leben und ein verschüttetes Haus ausserhalb des Dorfes freischaufeln. Das bedeutet auch, dass Adama die für ihn vorgesehene Rolle als Dorfvorsteher nicht wahrnehmen kann. Als Adama den Dorfrat von seinem Vorhaben unterrichtet, gerät die gesamte Gemeinschaft in Aufruhr. Darüber hinaus bleibt der Regen aus, der eigentlich kommen sollte.

Die wunderbar leidenschaftliche Liebesgeschichte ist die eine Erzählebene, das klimatische Umfeld, das sie zunehmend bestimmt, die andere. Für die Dürre, die das Dorf plagt, können die Menschen vor Ort nichts; sie haben auch keine Erklärung. Die franko-senegalesische Filmemacherin Ramata-Toulaye Sy sagt: «Die Folgen des Klimawandels treiben das Paar auseinander.» Adama muss sich fern von Banel auf den Feldern aufhalten, um das Schlimmste vermeiden zu helfen. Er scheint die Idee von einem eigenständigen Leben aufgegeben zu haben, aber Banel hält am Ziel der Selbständigkeit mit ihrem Liebsten fest.

Es ist faszinierend, wie Sy in ihrem Erstling in einer halluzinierenden Art von der Schönheit der Liebe erzählt, vom Traum der beiden jungen Menschen und den äusseren Umständen, die das Leben in ihrem afrikanischen Dorf immer unmöglicher erscheinen lassen. Die Bilder tragen uns, die Geschichte hebt ab und scheint im Flirren der Hitze zu schweben.

Festivals & Auszeichnungen

Festival de Cannes 2023
Compétition officielle
Chicago International Film Festival
Denver International Film Festival

GIFF – Geneva International Film Festival
International Feature Competition
Jerusalem Film Festival
Melbourne International Film Festival

Bright Horizons Award
Filmfest München
CineVision Award
Marrakech International Film Festival
Indie Memphis Film Festival

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Credits

Originaltitel
Banel e Adama
Titel
Banel & Adama
Regie
Ramata-Toulaye Sy
Land
Senegal
Jahr
2023
Drehbuch
Ramata-Toulaye Sy
Montage
Vincent Tricon
Musik
Bachar Mar-Khalifé
Kamera
Amine Berrada
Ton
Benjamin Silvestre, Olivier Voisin, Jean-Pierre Laforce
Kostüme
Mariam Diop
Ausstattung
Oumar Sall
Produktion
La Chauve-Souris, Take Shelter
Formate
DCP
Länge
87 Min.
Sprache
Pulaar/d/f
Schauspieler:innen
Khady Mane (Banel), Mamadou Diallo (Adama), Binta Racine Sy (Die Mutter), Moussa Sow (Racine)

Im Kino

Bern

21. April 2024
15:30
Rex 2

Dübendorf

25. April 2024
18:00
Orion
27. April 2024
20:15
Orion

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Pressestimmen

«Proche de la tragédie grecque ou shakespearienne, Banel & Adama se distingue aussi par sa mise en scène et son esthétique colorée, teintée de réalisme magique.» Le Courrier, Mathieu Loewer

«Ein grossartiges emanzipatorisches Werk und eine feministische Erzählung, wie man sie sich öfter im Kino wünscht.» Cineman, Kilian Junker

«Un beau conte africain sur l’amour et les superstitions.» s2pmag, Alexia Cerutti

«Bilder, die man nicht mehr vergisst.» Die Wochenzeitung, Dominic Schmid

«Un film porté par une beauté plastique absolument envoûtante.» RTS La Première, Vertigo, Rafael Wolf

«Der Film schafft mit seinen starken Bildern, der sprechenden Mise-en-scène und Musik sowie auf der Kommentarebene, die zusätzliche Magie versprüht, beeindruckende Poesie.» Filmbulletin, Jacqueline Maurer

«Le film pourrait à vrai dire s’intituler simplement Banel, tant ce personnage de femme forte, déterminée, libre, solaire, crève l’écran.» Clap.ch, Raphaël Fleury

«Dieser erstaunlich klar und stark gestaltete Erstlingsfilm erinnert in seiner fabelhaften dörflichen Anlage an die Werke des Schweizers Jeremias Gotthelf.» Radio SRF, Michael Sennhauser

«La réalisatrice convoque les jeux de lumière, les sons-lige qui flottent dans l’air, les voix-off non narratives, comme des échos des pensées et des dialogues intérieurs.» j:mag, Malik Berkati

«Cadencé, le premier long métrage de Ramata-Toulaye Sy est un beau récit sur l’amour et les superstitions.» Libération

«D’une beauté exceptionnelle, le premier long métrage de Ramata- Toulaye Sy fait honneur à une production africaine en pleine renaissance.» Le Temps, Norbert Creutz

«Bildstark, authentisch (gespielt von Laien) und fesselnd – ein Spielfilm über Tradition, Klimakrise, Liebe und Emanzipation.» Textatur, Rolf Breiner

«Une formidable œuvre émancipatrice et un récit féministe.» Cineman, Kilian Junker

«Tradition kann Halt für die Gemeinschaft und Bürde für die Einzelperson zugleich sein. [...] Banel & Adama verknüpft die vielen, allesamt aus der jeweiligen Perspektive nachvollziehbaren Begehren zu einem grossen Strang, der aber ein einziges unlösbares Dilemma darstellt.» P.S. Zeitung Thierry Frochaux

«★★★★★» Züritipp | Tages-Anzeiger

«Une puissante tragédie romantique, dont l’héroïne à la fois forte et ténébreuse défie l’ordre établi.» ARCinfo, Vincent Adatte

«Leise und poetisch ist zwar die Erzählweise, doch in der Fokussierung auf die von Khady Mane eindrücklich gespielte Banel entwickelt dieses Debüt die Wucht eines archaischen Mythos. Markant und kraftvoll.» Filmnetz, Walter Gasperi

«Un portait de femme magnifique qui casse les stéréotypés et les clichés.» RTS 12h45 Culture, Julie Evard

«Ein menschlicher Film, in allen Facetten, und darum so glaubwürdig. Letztlich lebt er aber von den feinen Tönen auf der Meta-Ebene, von der leisen Symbolik und cleveren visuellen Elementen.» Bäckstage, Patrick Holenstein

«Ein imposanter Erstling.» Seniorweb, Hanspeter Stalder

«Eine Tragödie griechischen Ausmasses in der Kulisse eines senegalesischen Dorfes.» Medientipp, Eva Meienberg

«Es ist zugleich das Porträt eines jungen Mädchens, dessen unbändiges Temperament alles mit sich reisst und vor nichts und niemandem Halt macht. Einfach magisch!» arte

«La jeune réalisatrice convoque la puissance du cinéma pour appeler à changer nos comportements.» Africine, Olivier Barlet

«Eine bildstarke Liebesgeschichte, die einen weit weg führt in eine bedrohte, völlig ausgetrocknete Landschaft.» ZDF

«Un conte moderne sur l’émancipation. Lumineux.» France Info

«Furios gespieltes und fotografiertes Drama um Liebe, Selbstbehauptung und enttäuschte Erwartungen.» Filmfest München

«Sy malt mit ihrer Kamera atemberaubende Szenen und zeigt eine wunderbare Art, die Welt zu sehen.» The Hollywood Reporter

«Das konzentrierte Schauspiel und bestechende Bildkompositionen vermitteln ein menschliches Drama von seltener Intensität.» Moviebreak

«An impressive piece of work from a natural film-maker.» The Guardian