The Happiest Man in the World

Asja, eine Frau in den Vierzigern, geht zu einem Speed- Dating-Tag. Dort trifft sie Zoran, der jedoch mehr auf der Suche nach Vergebung als nach Liebe ist. Nach der brillanten feministischen Satire God Exists, Her Name is Petrunya präsentiert uns Teona Strugar Mitevska einen Film mit trockenem Humor und heilsamer Wirkung, der von einem aussergewöhnlichen Cast getragen ist.

In ihrem Spielfilm God Exists, Her Name is Petrunya hat die mazedonische Filmemacherin Teona Strugar Mitevska die Mannsbilder ganz schön vorgeführt und uns gezeigt, wie die Religion und über sie die Politik sich männlich entwickelt hat und männlich gebärdet. Zusammen mit ihrer Drehbuchautorin Elma Tataragić, die während der Belagerung von Sarajevo verletzt wurde, hat sie nun The Happiest Man in the World entwickelt. Über ein turbulentes eintägiges Speed-Dating betrachtet sie darin nicht nur sensibel die Unwägbarkeiten der Liebe, sie dringt auch vor in offene Wunden des Balkans.

Marta und Mersiha, zwei freundliche Moderatorinnen in Leopardenkleidern, empfangen die Männer und Frauen, die sich auf der Suche nach Liebe eingefunden haben. Unter ihnen Asja und Zoran, beide in den Vierzigern. Sie werden an einen der bereitgestellten Tische im «Salon Zürich» einer Geschäftshotelanlage gesetzt und sollen zunächst Fragen zu Leben, Hobbys und Religion beantworten, um einander kennenzulernen. Bald wird klar: Es gibt in diesem Raum und vor allem in dieser Zweierkonstellation keine Sicherheit, in keinem Moment. Jeder Augenblick birgt neue Überraschungen. Jelena Kordić Kuret und Adnan Omerović verkörpern ihre beiden Figuren gänsehautintensiv. Überhaupt sind die Teilnehmenden bis in die kleinsten Rollen hinein brillant besetzt. Teil der fliessenden Inszenierung von Strugar Mitevska ist die mitspielende Kamera von Virginie Saint Martin, die jedes Wimpernzucken sichtbar macht und mitwirkt am Sog, dem man sich nicht entziehen kann.

Festivals & Auszeichnungen

Venice Film Festival
Orizzonti
Haifa International Film Festival
Competition

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Credits

Originaltitel
The Happiest Man in the World
Titel
The Happiest Man in the World
Regie
Teona Strugar Mitevska
Land
Nordmazedonien
Jahr
2022
Drehbuch
Elma Tataragić, Teona Strugar Mitevska
Montage
Per K. Kirkegaard
Musik
Ingrid Simon
Kamera
Virginie Saint Martin
Ton
Viktor Grabar
Kostüme
Monika Lorber
Ausstattung
Vuk Mitevski
Produktion
Labina Mitevska
Formate
Blu-ray, DCP
Länge
95 Min.
Sprache
Bosnisch/d/f + i
Schauspieler:innen
Jelena Kordić Kuret (Asja), Adnan Omerović (Zoran), Labina Mitevska (Marta), Ana Kostovska (Mersiha), Ksenija Marinković (Azemina), Izudin Bajrović (Asim), Irma Alimanović (Ema), Vedrana Božinović (Aida), Mona Muratović (Sabina), Nikolina Kujača (Elvira), Sinisa Vidović (Kerim), Kemal Rizvanović (Neven)

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Teona Strugar Mitevska
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Teona Strugar Mitevska

Teona Strugar Mitevska hat sich international längst einen Namen gemacht mit spannend-kontroversen Filmen und Filmtiteln wie: «God Exists, Her Name is Petrunya» oder «The Happiest Man in the World». Wir haben sie in Baden zum Gespräch getroffen, um über jenen vermeintlich glücklichsten Mann der Welt zu reden.

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Pressestimmen

«Un film étonnant, original qui entremêle très bien le tragique et l’humour noir...» RTS La Première, Rafael Wolf

«Traumabelastetes Speed-Dating in Sarajevo. Mutig, durchdacht und vergnüglicher, als man meinen könnte.» SRF 2 Kultur, Georges Wyrsch

«Meisterhaft choreografiert die Regisseurin ihre Darstellenden durch eine emotionale Berg-und-Tal-Fahrt hin zum kathartischen Finale.» Aargauer Zeitung, Silvia Posavec

«Une tragicomédie à nulle autre pareille, où l’ironie mordante le dispute à la plus vive émotion, exorcisant les démons du passé et laissant espérer en la possibilité du pardon.» ARCinfo, Vincent Adatte

«Eine stilsichere Auseinandersetzung mit dem Schuld-und-Sühne-Thema. Teona Strugar Mitevska beweist erneut, dass sie Haltung und Unterhaltung gut verbinden kann.» Outnow, Roland Meier

«Un casting éblouissant de justesse parachève cette œuvre puissante et mémorable.» clap, Remy Dewarrat

«Jelena Kordic Kuret und Adnan Omerovic brillieren in den Rollen der verletzlich-misstrauischen Asja, die sich nach einem späten Familienglück sehnt, und des sich rebellisch-märtyrhaft gerierenden Zoran, der doch vor allem Vergebung sucht.» Filmbulletin, Stefan Volk

«Es sind die Widersprüche zwischen Humor und Schonungslosigkeit, Widerstand und Ausgelassenheit, die Teona Strugar Mitevskas Inszenierung zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.» Bieler Tagblatt, Andreas Struck

«Une comédie dramatique touchante et plus que jamais, très réelle.» Daily Movies, Carlos Mühlig

«In The Happiest Man in the World wird das Speed-Dating zum Mittel der Vergangenheitsbewältigung. Das kluge und nie didaktische Drama von Teona Strugar Mitevska dreht sich um die Frage, ob ein Krieg jemals vorbei sein kann.» NZZ Magazin, Denise Bucher

«Teona Strugar Mitevska sonde les traumatismes de la guerre dans un huis-clos tragicomique.» Le Courrier, Mathieu Loewer

«Strugar Mitevska fordert dazu auf, als Gesellschaft wieder zusammenzukommen, sich der Vergangenheit zu stellen und sich in sich selbst neu zu verlieben. Eine wahrhaft universelle Botschaft. St. Galler Tagblatt

«Un travail de mémoire admirablement exécuté.» Cineman, Emma Reposo

«Eine mit humoristischen Elementen versetzte bissige Beobachtung einer traditionellen und von alten Wunden geprägten Gesellschaft.» Cineman, Teresa Vena

«Le dispositif scénique est séduisant et cadré.» Pascal Gavillet, 24 Heures

«Un face-à-face cathartique.» Le Temps, Norbert Creutz

«Die nordmazedonische Regisseurin Teona Strugar Mitevska baut ein eigenwilliges Setting auf, das als kammerspielartige Bühne für ein von absurd-humoristischen Elementen durchdrungenes Drama dient.» Luzerner Zeitung

«Speed-Dating mit Twist.» 20 Minuten, Alisa Fäh

«Tiefgreifend und ergreifend.» Textatur, Rolf Breiner

«Mit spürbarer Leidenschaft spielen Jelena Kordić Kuret und Adnan Omerović. Sie vermitteln die psychische Verfassung Asjas und Zorans dadurch so intensiv, dass man 90 Minuten gespannt verfolgt, wie sie sich aneinander reiben, verzweifelt bekämpfen, sich aber auch einander nähern. » Filmnetz, Walter Gasperi

«Eine heilsame Verunsicherung, eine Katharsis und aussergewöhnliches Schauspiel.» Seniorweb, Hanspeter Stalder

«Der Ensemblefilm entwickelt einen nervenaufreibenden Sog.» St. Galler Tagblatt

«Ein klug geschriebenes, mutiges und zugleich einzigartiges Werk, das zeigt, was die Traumata eines Krieges anrichten können.» Film Inquiry

«Trente ans plus tard, la guerre en Bosnie couve toujours, ses blessures prêtes à ressurgir à tout moment, comme en témoigne le film de Teona Strugar Mitevska.» Cineuropa

«Ein dramatisch starkes, gekonnt inszeniertes Stück, das von Anfang an fesselt.» Screen International