Tótem

von Lila Avilés, Mexiko, 2023

Sol verbringt den ganzen Tag im Haus des Grossvaters, während die Familie eine Überraschungsparty für den Geburtstag von Sols sterbenskrankem Vater Tona vorbereitet. Es wird gekocht, gebacken und geputzt. Lila Avilés herzerwärmendes Familienporträt zeigt auf beeindruckende Weise, wie die mexikanische Kultur mit dem Tod umgeht und gleichzeitig das Leben zelebriert.

Als Tótem bezeichnen Naturvölker ein pflanzliches oder tierisches Wesen, das eine Familie repräsentiert, schützt und zusammenhält. Der zweite Spielfilm der Mexikanerin Lila Avilés, die mit La Camarista 2018 Aufse- hen erregt hatte, trägt diesen Begriff als Titel. Er spielt im weitläufigen Haus und Garten einer Familie in Mexiko City und beschreibt einen einzigen Tag. Im Zentrum steht die siebenjährige Sol, mit atemberaubend absenter Präsenz verkörpert von Naíma Sentíes. Alles dreht sich um die Vorbereitungen der Geburtstagsparty ihres jungen Vaters Tona. Es wird gekocht, gebacken und geputzt, gelacht und gestritten, es werden Geister ausgetrieben, Verwandte und Freunde treffen ein. Unter dem schwirrenden Trubel liegt eine mit Händen zu greifende, alle und alles verbindende Spannung: Die Sorge um den todkranken Tona, der in seinem Zimmer versucht, seine schwindenden Kräfte für den Abend zu bündeln. Die Party wird Abschied und fulminante Feier des Lebens in einem.

Tótem gehörte zu den Highlights der Berlinale 2023. Das ist ein bewegender Ensemblefilm, in dem jede Figur, ob jung oder alt, vorzüglich besetzt ist und in der meisterlich choreografierten Inszenierung von Lila Avilés sich entfalten kann und ein Stück Dasein verkörpert. Ein vielstimmiger Gesang über das Leben, die Liebe, den Schmerz und den Tod – melancholisch und ausgelassen, tief und tragikomisch, spirituell und sinnlich. Am Ende beginnt Sol jenes Geheimnis zu begreifen, das jenseits der Worte liegt, jene Kraft, die den Mut zum Loslassen und Weitermachen gibt.

Festivals & Auszeichnungen

Berlinale 2023: Preis der Ökumenischen Jury
Jerusalem Film Festival 2023: Best Director

Festival de Cine de Lima 2023: Mejor Fotografía
Chicago International Film Festival
Denver International Film Festival
Hong Kong International Film Festival: Golden Firebird Award
Melbourne International Film Festival
Philadelphia Film Festival
San Sebastian International Film Festival
Athen International Film Festival
Durban International Film Festival
Mill Valley Film Festival: Creation Prize
Beijing International Film Festival: Best Director & Best Music
Festival de Cine de Lima PUCP: Best Film & Best Photography

artwork

Credits

Originaltitel
Tótem
Titel
Tótem
Regie
Lila Avilés
Land
Mexiko
Jahr
2023
Drehbuch
Lila Avilés
Montage
Omar Guzmán
Musik
Thomas Becka
Kamera
Diego Tenorio
Ton
Guido Berenblum
Kostüme
Nora Solis, Jimena Fernández
Produktion
Tatiana Graullera, Lila Avilés, Louise Riousse
Formate
DCP, Blu-ray
Länge
95 Min.
Sprache
Spanisch/d/f
Schauspieler:innen
Naima Senties (Sol), Montserrat Marañon (Nuri), Marisol Gasé (Alejandra), Saori Gurza (Esther), Mateo Garcia Elizondo (Tonatiuh), Teresita Sánchez (Cruz), Juan Francisco Maldonado (Napo), Iazua Larios (Lucía), Alberto Amador (Roberto)

Im Kino

Lenk im Simmental

9. Mai 2024
18:00
Cinema Lenk
11. Mai 2024
16:00
Cinema Lenk

Pontresina

9. Mai 2024
18:00
Rex
11. Mai 2024
16:00
Rex

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Ein Gespräch mit der Regisseurin Lila Avilés über ihren Film «Tótem».

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Filmbesprechung

Ein Tag in Mexico

Die siebenjährige Sol verbringt den Tag im Haus ihres Grossvaters, während die Familie eine Überraschungsparty für den Geburtstag von Sols Vater Tona vorbereitet. Es wird gekocht, gebacken, geputzt. Tona ist schwer krank, so dass selbst seine kleine Tochter von ihm ferngehalten wird. Die Feier wird Geburtstag und Abschied zugleich sein. Lila Avilés’ herzerwärmendes ...

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Pressestimmen

«Dieser mexikanische Familien-Wirbelsturm ist mit einer Perfektion geschrieben und inszeniert, die Schweissausbrüche provozieren kann. Und Begeisterung garantiert.» SRF Kultur, Michael Sennhauser

«La réalisatrice trace touche par touche, tout en justesse et en finesse, un récit qui fait la part belle à la capacité de s’émerveiller.» Filmexplorer, Noémie Baume

«Ohne je auf die Tränendrüsen zu drücken, entfaltet der Film allein aus diesem Mosaik der Beiläufigkeiten eine emotionale Kraft, der man sich nur schwer entziehen kann.» Die Wochenzeitung, Barbara Schweizerhof

«Lila Avilés célèbre la vie dans une œuvre lumineuse.» Le Courrier, Mathieu Loewer

«Der Film rührt grosse Emotionen an, ist aber in keinem Moment sentimental. Was unter anderem an Avilés’ Sinn für Situationskomik liegt [...] Ein beglückender Film.» Neue Zürcher Zeitung, Geri Krebs

«Ein wunderbar gespieltes, aus der Mitte heraus pulsierend inszeniertes Familiendrama, geprägt von der alltagsmagischen Perspektive eines siebenjährigen Mädchens.» Filmbulletin, Stefan Volk

«Un tableau familial chaleureux et intimiste.» Cineman, Laurine Chiarini

«Eine Liebeserklärung an das Leben. – Ein herzerwärmendes und tief menschliches Grossfamilienporträt, in dem sich Leben und Tod auf grossartige Weise begegnen.» Seniorweb, Hanspeter Stalder

«Un portrait de famille en mosaïque sur la vie et l’inéluctable.» ARCinfo, Vincent Adatte

«Eine Schamanin will mit einem brennenden Brötchen die bösen Geister im Haus vertreiben. Das ist lustig, in anderen Szenen ist der Film liebevoll, melancholisch oder sinnlich.» Tages-Anzeiger | Züritipp

«D’une manière virtuose, usant essentiellement de plans rapprochés, Lila Avilés met en place une chorégraphie de l’intime.» Le Temps, Stéphane Gobbo

«Lila Avilés Familiendrama verbindet den bitteren Schmerz des Abschiednehmens mit der tröstlichen Kraft der Liebe.» kath.ch

«Der Film lebt von der zwischenmenschlichen Wärme und Normailität. Getragen von der jungen Hauptdarstellerin entfaltet sich ein soziales Kaleidoskop, das mal zum Schmunzeln anregt und mal tief berührt.» Bäckstage, Patrick Holenstein

«Ein atmosphärischer Ensemblefilm.» NZZ am Sonntag, Arabella Wintermayr

«Leidenschaftlich ruft Avilés so dem Publikum zu, das Leben und dessen Schönheiten zu geniessen und die Zeit zu nützen.» Filmnetz, Walter Gasperi

«Die Kamera kriecht unter Tische, folgt einem fahlen Sonnenstrahl, malt ein Bild von ausgeprägt geduldigen Müttern, die ihre Kleinkinder in Watte zu packen suchen, obschon ihnen im eigenen Innersten zum Heulen, wahlweise Schreien zumute wäre.» P.S. Zeitung, Thierry Frochaux

«Avilés fängt den schmerzhaften Prozess des Abschiednehmens in poetischen Bildern ein und verleiht so der bisweilen quälenden Natur der Dinge eine beinahe magische Qualität.» Medientipp, Natalie Fritz

«Un film plein d’amour sur la préparation à la vie et à la mort.» Trois Couleurs

«Ein Wunder von einem Film, ein absoluter Knockout.» RBB Berlin Kultur

«Lila Avilés tisse une dentelle délicate, pénétrante et ultra-sensible en s’immergeant au cœur de la nature humaine.» Cineuropa

«Avilés macht ein wuseliges, mehrgenerationelles Geflecht zum Kraftfeld ihrer Erzählung [...] Der Film mobilisiert alle familiären, freundschaftlichen und artenübergreifenden Verbindungen, um sich für das Leben stark zu machen.» Tagesspiegel

«Eine Feier des Lebens und des Todes.» Süddeutsche Zeitung

«Regisseurin Lila Avilés feiert die Magie des Lebens. Ein wunderbarer Film!» SWR Kultur

«Ein existenzielles Erlebnis, eine Geschichte von Menschen, Tieren und Geistern – eine Tagesreise vom Sonnenlicht in die Finsternis der Nacht, letztlich aber vor allem: eine Feier des kollektiven Zusammenhalts.» Profil

«Die Figurenkonstellationen verweben sich zu einem äusserst feinen Konstrukt, das den verschiedenen Formen der Trauer, des Abschiednehmens und der Liebe – zum Bruder, Sohn, Freund, Geliebten und Vater – Gestalt gibt. Ein ergreifender Film.» Der Standard

«Ein Film, der in 90 Minuten, das Leben in seinem ganzen Facettenreichtum einfängt.» der Freitag

«Wenn Freude und Trauer eng umschlungen tanzen.» Südthüringer Zeitung

«In den Kinderspielen findet sich keine falsche Süsslichkeit, er spricht nichts Überflüssiges aus, schreibt keine Sichtweise vor und verrät immer dann, wenn zu befürchten ist, er könne die Mystik ernst nehmen, einen feinen Humor.» Frankfurter Allgemeine Zeitung

«Ein mexikanisches Familienporträt voller schöner und dramatischer Momente.» The Hollywood Reporter

«Tótem ist grossartig – ein lebhaftes Ensemble-Drama, durchdrungen von Freude und Liebe.» The Guardian

«Der Film ist ein leuchtender und seelennährender Mikrokosmos.» The Playlist

«Ein schillender, lebendiger Kinderblick auf die Höhen und Tiefen des Lebens.» Sight and Sound

«Eines der wenigen echten Wunder, die ein Film vollbringen kann, besteht darin, das Intime und scheinbar Unbedeutende mit absoluter Natürlichkeit darzustellen.» Screendaily