Kaouther Ben Hania

Die Regisseurin und Drehbuchautorin Kaouther Ben Hania wurde 1977 in Sidi Bouzid in Zentraltunesien geboren. Sie absolvierte ein Filmstudium in Tunesien und studierte anschliessend Filmdramaturgie an der Sorbonne in Paris. Bei mehreren Kurzfilmen führte sie Regie, darunter Moi, ma soeur et la chose (2006) und Peau de colle (2013). Beide waren erfolgreich an verschiedenen internationalen Festivals. Ihr Dokumentarfilm Les imams vont à l`école feierte am Internationalen Dokumentarfilmfestival in Amsterdam (IDFA) 2010 Premiere und wurde an weiteren wichtigen internationalen Festivals gezeigt (Vancouver, Dubai, Amiens). Le challat de Tunis war ihr erster Spielfilm, den Kaouther Ben Hania freilich wie einen Dokumentarfilm gestaltete. Der zweite Spielfilm La belle et la meute wurde vom Schweizer Fonds visions sud est gefördert und feierte im Mai 2017 seine Premiere in der Reihe Un Certain Regard am Filmfestival von Cannes 2017. Für The Man Who Sold His Skin wurde sie 2020 an der Biennale in Venedig ausgezeichnet und stand 2021 im Finale um die Oscars.
Filmographie
2020 THE MAN WHO SOLD HIS SKIN
2017 LA BELLE ET LA MEUTE
2016 ZAINEB N'AIME PAS LA NEIGE (Dok)
2014 LE CHALLAT DE TUNIS
2013 PEAU DE COLLE (Kurzfilm)
2010 LES IMAMS VONT À L'ÉCOLE (Dok)
2006 MOI, MA SOEUR ET LA CHOSE (Kurzfilm)
The Man Who Sold His Skin (2020)
Sam ist ein ebenso sensibler wie impulsiver junger Mann, der aus Syrien in den Libanon geflohen ist und zu seiner Geliebten Abeer nach Brüssel reisen möchte. Nur wie? Der renommierte Künstler Jeffrey Godefroy will ihm helfen, indem er ein lebendes Kunstwerk aus Sam macht und so über die Grenzen bringt. Kaouther Ben Hania brilliert einmal mehr mit ihrem scharfsinnigen und schonungslosen Blick auf unsere Gegenwart. Sam Ali und Abeer sind ein Paar aus Raqqa am Euphrat. Weiter
La Belle et la Meute (2017)
Mariam ist eine Uni-Studentin aus Tunis. Sie vergnügt sich gerne, geht mit ihrer Freundin an einen Discoabend und spricht Youssef an. Die beiden gehen ins Freie, und wenig später rennt Mariam durch die Strassen. Sie wurde von drei Polizisten vergewaltigt. Kaouther Ben Hania setzt danach ihre Erzählung an, in der eine Frau im Laufe einer Nacht versucht, Anzeige zu erstatten und dabei mit einem Männersystem konfrontiert wird. Weiter
Le challat de Tunis (2014)
Tunesien, vor der Jasminrevolution. 2003 soll in Tunis ein Unhold auf einem Motorrad unter-wegs gewesen sein, der es mit einem Rasier-messer auf die Hintern von Frauen abgesehen hatte. Zehn Jahre später macht sich Regisseurin Kaouther Ben Hania daran, «Die Klinge von Tunis» aufzuspüren. Weiter