Las vidas posibles

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Eine Frau bricht auf, ihren Mann zu suchen, der fĂĽr einen Arbeitsauftrag als Geologe nach Patagonien gereist und dort nie angekommen ist. Sie findet ihn - oder ist der, den sie findet, ein anderer? Wen suchen wir, wenn wir einen anderen suchen? Carla, die Frau, steht verloren in der faszinierenden Landschaft Patagoniens, verunsichert durch das, was sie erfahren hat, berĂĽhrt durch das, was sie sieht und erlebt. Ein Film, der die Beziehungen auslotet und das, was sie antreibt.

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Carla und Luciano sind ein glückliches Paar – zufrieden und in Liebe verbunden. Eines Morgens bricht Luciano, der Geologe ist, zu einem neuen Arbeitsort auf, um dann nichts mehr von sich hören zu lassen. Seine Frau beginnt sich ernsthaft zu sorgen und macht sich auf die Suche nach ihm an dem Ort in Patagonien, wo er ursprünglich hinwollte. Dort begegnet sie Luis, der Luciano zum Verwechseln ähnlich sieht, aber Immobilienmakler und mit einer anderen Frau verheiratet ist. Carla ist überzeugt, dass er ihr Mann ist, und lässt nichts unversucht, sich ihm anzunähern. Er erweckt nicht den Anschein, sie zu kennen. Die junge Frau versteift sich immer mehr auf den Gedanken, dass es sich bei dem Unbekannten um ihren Angetrauten handelt. Ist dies ihr Ende als Paar – oder der Beginn einer neuen Geschichte?

Las vidas posibles lässt bewusst Antworten offen: Wo ist der Mann, den seine Frau so verzweifelt sucht? Lebt er noch? Wer ist dieser Fremde, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, aber mit einer anderen verheiratet ist und so tut, als hätte er sie noch nie gesehen? Der Film lässt verschiedene Interpretationen als plausibel erscheinen. Gedreht in Patagonien, alterniert "Las vidas posibles" Aufnahmen der riesigen kühlen Ebenen, welche die Einsamkeit Carlas widerspiegeln, mit Innenszenen, deren enger Rahmen die Schauspieler einschliesst. Die Hauptdarsteller Germán Palacios und Ana Celentano ziehen die ZuschauerInnen in Bann, während eine akkurate Tonspur die eisige Atmosphäre im Film noch intensiviert – ebenso wie das Mysterium rund um die Geschehnisse, die aus der Sicht Carlas verfolgt werden. So erleben wir mit, wie Carla – in der Hoffnung und dem innigen Wunsch, den Geliebten wiederzufinden – zunehmend die Realität aus den Augen verliert.

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Credits

Originaltitel
Las vidas posibles
Titel
Las vidas posibles
Regie
Sandra Gugliotta
Land
Argentinien
Jahr
2007
Drehbuch
Sandra Gugliotta
Montage
Juan Pablo Di Bitonto
Musik
Sebastian Escofet
Kamera
Lucio Bonelli
Ton
Vicente D'Elia, Leandro De Loredo
KostĂĽme
Mariela Fondeville
Ausstattung
Fabiana Piotti
Produktion
El Angel Films, Buenos Aires; 16m, Buenos Aires
Formate
35mm, DVD
Länge
76 Min.
Sprache
spanisch/d/f
Schauspieler:innen
Guillermo Arengo (Gutiérrez), Ana Celentano (Carla), German Palacios (Luciano), Marina Glezer (Helena), Osmar Núnez (Consierge), Natalia Oreiro (Marcia)

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Pressestimmen

«Die argentinische Regisseurin Sandra Gugliotta hat ein Drama geschaffen, dessen Wirkung sich sanft und leise, ja beinahe rückwirkend entfaltet. «Las vidas posibles» ist eine Art Vexierbild, in dem der Zuschauer seine eigene Wahrheit finden muss. Das mag etwas nach Filmstudenten-Idee klingen. Ist es aber nicht. Sondern ein berührendes Psychodrama, das den Umgang mit Verlust klug reflektiert.»
Tages-Anzeiger, Michèle Wannaz

«Brouillant les pistes, la cinéaste exploite le plein potentiel des superbes paysages désertés patagons, scrute la solitude de l’amour perdu, joue sur les hypothèses qui aveuglent son héroïne. Une nouvelle réussite du cinéma argentin.»
24 Heures

«La douleur de l’absence de l’être aimé, l’espoir des retrouvailles : autant de sentiments aigus que Las vidas posibles explore avec une douceur toute féminine.»
Le Matin Bleu

«Las vidas posibles relève de cette catégorie de films qui mûrissent après avoir été vus. Impénétrables sur le moment, ils reviennent vous hanter plus tard, subrepticement, au détour d’une pensée, d’un mot. Des images ressurgissent à l’esprit, plus belles et plus fortes qu’à l’écran, sublimées par le temps, aussi court soit-il.»
Le Temps

«La réalisatrice Sandra Gugliotta présente un film empreint de poésie.»
20 minutes


«Meine Absicht war es, einen Film über die Zweideutigkeit zu drehen. Ich versuchte, eine Geschichte zu konstruieren, die verschiedene Lesarten ermöglicht – wobei keine weder ganz richtig noch ganz falsch ist. Jede ist für sich plausibel, ohne dass die jeweils andere ganz ausgeschlossen werden kann. Die Idee dazu kam mir während der Erarbeitung des Projekts und den Gefühlen, die dieses in mir auslöste. Erst nach Fertigstellung wurde mir bewusst, dass ich – während ich im Drehbuchschreiben versunken war – in eine Welt eintauchte, die mich seit meiner Kindheit fasziniert: jene der fantastischen Literatur mit ihren Paralleluniversen fern jeglicher Realität und ihren Traumwelten, in denen alles möglich ist.»

Sandra Gugliotta

Dans ce film, mon intention était de travailler autour de l’idée de l’ambiguïté. J’ai essayé de construire une histoire où plusieurs lectures sont possibles: aucune n’est totalement vraie ni totalement fausse. Elles sont toutes plausibles sans qu’aucune n’élimine l’autre. Cette idée était reliée aux sensations que j’ai éprouvées au moment de l’élaboration du projet, des sensations qui se sont accrues au fur à mesure que le temps passait. Après cela, j’ai réalisé que lorsque j’étais submergée pendant l’écriture du scénario, je pénétrais enfin dans un monde qui me fascine depuis mon adolescence: celui de la littérature fantastique, des mondes parallèles loin de la réalité, des univers fantasmagoriques où tout est possible.

Sandra Gugliotta