Yi Yi - Und eins und zwei

Die andere Hälfte des Lebens
Ein Meisterwerk! Selten hat ein Film das Leben in seiner Zeit derart berührend festgehalten, ohne sich anzubiedern, rar sind die AutorInnen, die so präzis erzählen können, und fast schon wunderbar ist die Erfahrung, nach drei ebenso reichen wie kurzen Filmstunden mit dem Wunsch zu leben, noch mehr von der Familie um den Buben Yang-Yang zu erfahren. Warum? Vielleicht ganz einfach, weil man sich dem Wesen des Daseins und seinen Zwischentönen so nahe fühlte. Das Epische schafft Edward Yang nicht durchs Ausschweifen, er ist im Gegenteil ein Meister des Auslassens, der sehr genau weiss, was er vorgeben muss, damit sich der Zuschauer, die Zuschauerin das gesamte Bild ausmalen kann. Ja er spielt am Ende damit, dass er unsere Sinne geschärft hat auf das Wesentliche im vermeintlich Unwesentlichen. Und der achtjährige Junge, den alle ins Herz schliessen, weil er es ist, der das Leben entdecken muss, macht es dem Regisseur vor, indem er mit seinem Fotoapparat beispielsweise nur den Nacken der Leute in seiner Umgebung aufnimmt: Er ist davon überzeugt, dass wir im Leben höchstens die Hälfte der Wahrheit zu sehen bekommen und dass wir uns also etwas einfallen lassen müssen, um das ganze Leben besser zu begreifen, dass wir kreativ sein müssen. (Walter Ruggle)

trigon-film dvd-edition 21
Sprache OV Mandarin Untertitel deutsch, français
Dauer 167 Min. Bildformat: 1:1.85 - 16/9 PAL, Farbe Ton DD FSK 14+ Ländercode Alle Regionen